Signa Sports United: Börsen-Gerüchteküche kocht hoch
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Laut Informationen diverser nationaler und internationalen Finanznachrichten-Dienste und -Magazine soll der schillernde österreichische Investor René Benko derzeit einen möglichen Börsengang seiner zur Signa Retail Group gehörenden virtuellen Sportplattform Signa Sports United nachdenken. Angeblich will er das Unternehmen über eine sogenannte SPAC-Transaktion mit der Yucaipa Acquisition Corp an die US-Börse bringen. Die bereits in der Vergangenheit als Börsen-Kandidat gehandelte Signa Sports United lote derzeit dementsprechende Möglichkeiten aus. Der Deal soll unter anderem gemeinsam mit der Citibank ausgelotet werden. Laut Insidern könnte Signa Sports United eine Bewertung von bis zu 4 Milliarden USD (3,34 Milliarden Euro) erreichen.

»SPAC« steht für »Special Purpose Acquisition Company«. Dabei handelt es sich laut Wikipedia »um ein Akquisitionszweckunternehmen bzw. eine Mantelgesellschaft, die zunächst Kapital über einen Börsengang einsammelt, um dieses in einem zweiten Schritt in die Übernahme eines Unternehmens zu investieren«.
Benko scheint den Hype um SPACs nutzen zu wollen, um seine Beteiligung auf dem kurzen Weg an die US-Börse zu bringen. Generell erfreuen sich SPACS in den USA derzeit größter Beliebtheit. Das ist auch europäischen Unternehmen nicht entgangen. Diese schielen laut dem Kapitalmarkt-Portal Goingpublic.de immer öfter Richtung US-Mantelgesellschaften. So würde zum Beispiel das Münchner Flugtaxi-Start-up Lilium über ein SPAC-IPO (= »Initial Public Offering«) in den USA aufs Börsenparkett fliegen.
Bis dato Fokus auf strategische Partnerschaften
Bereits 2019 gab es Gerüchte über ein IPO von Signa Sports United. Damals entschieden sich Benko und sein Team allerdings für eine private Finanzierungsrunde. Dafür wurde schon Ende 2018 und im Rahmen einer Kapitalerhöhung eine strategische Partnerschaft mit den asiatischen Handelsgrößen Aeon Co. aus Japan sowie Central Group aus Thailand eingetütet. Ende 2019 folgte dann eine im Rahmen einer weiteren Kapitalerhöhung eine Beteiligung der deutschen R+V Versicherungsgruppe. Seitdem zählt dieses Trio zum erlauchten Gesellschafterkreis von Signa Sports United.
Geballte E-Commerce Power
Die unter der Flagge von Signa Holding GmbH und ihrer Signa Retail Group spurtende Signa Sports United lenkt in insgesamt 17 Ländern an die 80 Sport-, Outdoor/Camping- und vor allem Fahrrad-Handelsplattformen. Dazu gehören unter anderem Addnature, Bikester, Campz, Fahrrad.de mit Eigenmarken wie Fixie Inc., Ortler, Serious, Votec etc., Probikeshop etc.pp.
Mit Wiggle Richtung Börsenparkett?
Was aber noch viel interessanter ist: Signa Sports United soll im Rahmen von René Benkos aktuellen Börsengang-Überlegungen auch Interesse an einer Übernahme der britischen Online-Bikehändler-Größe Wiggle-CRC bekunden.
Der Zeitpunkt scheint gut gewählt: haben die Briten doch in ihrem jüngsten und erst im Juli 2020 vorgelegten Geschäftsbericht 2019 (der Geschäftsbericht 2020 wird demnach erst im Juli 2021 vorliegen) überraschenderweise einen im Vergleich zum Vorjahr um 9,9 Prozent rückläufigen Umsatz von 311 Millionen GBP (357,78 Millionen Euro) eingefahren. In diesem Zusammenhang trennte sich Wiggle-CRC 2019 dann auch gleich wieder von den gerade zwei Jahre zuvor übernommenen deutschen (Fahrrad-, Outdoor-, Fitness- und Schwimmprodukte) E-Commerce-Händler Bike24 GmbH.

Text: Jo Beckendorff

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