In der letzten Woche hat Businessbike dem Fachhandel ein neues Vertragsmodell vorgelegt. Dieses fordert von seinen Fachhandels-Partnern einen Rabatt von 6 Prozent. Aus Sicht des VSF ist diese im Vertrag vorgenommene Anpassung einseitig. Sie würde ausschließlich zu Lasten des stationären Handelspartners gehen.
Dabei sei das partnerschaftliche Zusammenwirken von Leasinganbietern und Fachhändlern für die gesamte Branche elementar. In einer Phase, in der die Erträge des Fachhandels im Radverkauf ohnehin schon massiv reduziert sind, käme diese Rabatt-Forderung schlicht zur Unzeit. »Der negative Effekt auf die Händlermarge ist immens und weit größer, als die bloße Zahl vermuten lässt: Je nach Fahrrad-Modell und Lieferant reklamiert BusinessBike mit seinem neuen Modell einen Anteil zwischen 15 Prozent und 25 Prozent der gesamten Handelsmarge für sich«, heißt es aus der Verbands-Zentrale.
»Diese Forderung ist unangemessen, der Anteil ist eindeutig zu hoch! Die Aufwände des Handels beim Leasing sind deutlich höher als beim normalen Verkauf und nehmen beständig zu. In dem neuen Modell ist jegliche Balance verloren gegangen«, mahnt VSF-Geschäftsführer Uwe Wöll, Geschäftsführer des VSF.
Die Logik des Leasinganbieters würde der irrigen Annahme folgen, seinen Finanzierungsbedarf über seine Handelspartner decken zu können. Dabei würde der Ableger des niederländischen Pon.Bike Group-Multis offensichtlich komplett ausblenden, dass der Fachhandel nicht nur Dienstleister und Servicepartner ist, sondern mit seiner Lagerhaltung, Produktauswahl und -beratung die Leasing-Erfolgsgeschichte erst ermöglicht.
»Hier muss es endlich zum Umdenken und zum respektvollen Umgang mit den Leistungen und Beiträgen des Fachhandels kommen«, betont VSF-Händlerin (Pedalwerk in Baunatal) und -Vorständin Sandra Appel.
Uwe Wöll warnt nicht nur BusinessBike, sondern auch andere Dienstrad-Leasinganbieter davor, keine neuen Standards in der Kooperation mit dem Fachhandel zu setzen: »Ohne auskömmliche Partnerschaft in den Handelsbeziehungen kann der Fachhandel seine Serviceleistungen und -qualität nicht aufrechterhalten – zum Schaden aller Marktteilnehmer und der Verbraucher:innen.«
Text: Jo Beckendorff/VSF



