Tour de France 2019 – wer macht das Rennen?

Es sind nur noch wenige Tage bis zum Start der wichtigsten Radrundfahrt der Welt. Die Tour de France ist für jeden Radfahrer zweifelsfrei das prestigeträchtigste Radrennen überhaupt. Und auch für den Fahrradtouristen ist das Rennen ein jährlicher Höhepunkt.

Die Tour gehört zu den großen Monumenten des Radsports und zählt zusammen mit dem Giro d’Italia und der Vuelta a España zu den bedeutendsten drei Etappenrennen der World Tour. Doch irgendwie scheint die Frankreich-Rundfahrt noch einmal ein eigenes Standing zu haben. Legendäre Etappen wie die Fahrt hoch zur L‘Alpe d’Huez oder das berüchtigte Kopfsteinpflaster auf dem Weg nach Roubaix machen die Tour de France zu einem der populärsten Sportereignisse der Welt. Kein Wunder, dass sich die Sponsoren um einen Platz bei der Tour reißen. Wir wollen im Vorfeld einen Blick auf die Favoriten werfen.

Froome stürzt schwer und ist außer Gefecht

Es scheint, als habe das große Favoritensterben schon vor der Rundfahrt begonnen. Mitte Juni, rund drei Wochen vor der Tour France, stürzte der dreimalige Tour-Sieger Chris Froome während einer Trainingsfahrt und verletzte sich schwer. Während des Naseputzens erfasste den Ineos-Fahrer eine Windböe und schleuderte ihn mit über 50 km/h vor eine Hauswand. Froome wurde sofort ins Krankenhaus eingeliefert und musste wegen komplizierter Brüche und leichteren inneren Verletzungen zunächst auf die Intensivstation. Obwohl er letztes Jahr erstmals Schwächen zeigte und nur den dritten Platz im Gesamtklassement belegte, galt Froome auch dieses Jahr wieder als ein heißer Kandidat auf das gelbe Trikot. Nun steht allerdings eine vollständige Genesung im Vordergrund.

Auch Dumoulin muss passen

Auch der letztjährige Zweitplatzierte, Tom Dumoulin, hat seine Teilnahme an der Frankreich-Rundfahrt kurzfristig abgesagt. Nach einem Sturz bei der vierten Etappe des Giro d’Italia musste er wegen Knieproblemen aufgeben. Diese zogen sich bis zuletzt hin, sodass der er wehmütig absagen muss: »Diese Woche habe ich erkannt, dass ich realistischerweise nicht rechtzeitig auf meinem Level sein kann. Ich habe es probiert, aber ich muss auf meinen Körper hören«, so der Kapitän der Sunweb-Mannschaft. Somit muss ein zweiter großer Favorit bei der Frankreich-Rundfahrt passen, wie die Sportschau berichtet.

Findet Geraint Thomas seine Form?

Letztes Jahr überraschte Geraint Thomas alle mit seiner beeindruckenden Leistung und stieg während der Rundfahrt vom Edelhelfer zum Kapitän auf. Mit seinen beeindruckenden Etappenerfolgen in den Alpen sicherte er sich das gelbe Trikot und gab es bis zum Ende der Tour nicht mehr ab. Vor allem nach Froomes Ausscheiden galt Thomas auch in diesem Jahr wieder als erster Anwärter auf das Trikot. Bei den Online-Wetten von Betway wird er noch vor seinem Teamkollegen Egan Bernal mit einer Quote von 3,40 als der große Favorit geführt (Stand 26.6.). Aber auch Thomas musste vor der Tour einen Rückschlag hinnehmen. Bei der Tour de Suisse stürzte er und musste aufgeben, allerdings gab er bereits Entwarnung und will auf jeden Fall zur Titelverteidigung in Frankreich antreten.

Kommt der Durchbruch von Bernal?

Vergangenes Jahr gab der junge Kolumbianer sein Tour-Debüt. Vor der Rundfahrt fragten sich nicht wenige, ob es sich lohnt Egan Bernal trotz mangelnder Erfahrung mitzunehmen – doch die Zweifel wurden eindrucksvoll ausgeräumt. Mit gerade einmal 21 Jahren leistete Bernal Unmenschliches am Berg und zog seine beiden Kapitäne Froome und Thomas so manchen Anstieg hinauf. Bereits bei der letzten Ausgabe ließ er erkennen, dass ein potenzieller Tour-Gewinner in ihm steckt. Nachdem Froome nun sicher ausfällt und auch die Form Geraint Thomas‘ nicht klar ist, könnte Bernal ein ernstes Wörtchen im Kampf um das gelbe Trikot mitreden. Nach Thomas‘ Sturz sicherte er sich die Tour de Suisse und gilt bei den Wettanbietern nun ebenfalls als einer der Favoriten. Man darf gespannt sein, ob Bernal bereits dieses Jahr aufs Treppchen fahren kann.

Was macht Jakob Fuglsang?

Ebenfalls zu den Tour-Favoriten für dieses Jahr gehört der Däne Jakob Fuglsang. Der Spezialist für die Gesamtwertungen konnte dieses Jahr nach 2017 bereits das zweite Mal in seiner Karriere das Criterium du Dauphine gewinnen, was ihn automatisch in den Favoritenkreis spült. Zudem bewies er bereits letztes Jahr mit einem starken 12. Platz in der Gesamtwertung der Tour sein Können. Ein weiteres Monument des Radsports, den Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich, gewann er ebenfalls im Frühjahr dieses Jahres.
Nach dem Ausscheiden Froomes gehören Thomas, Bernal und Fuglsang wohl zu den ersten Anwärtern auf das Siegertreppchen. Allerdings sollten auch die starken Klassementfahrer der anderen Teams nicht außer Acht gelassen werden. Routiniers wie Adam Yates, Richie Porte oder Nairo Quintana sind immer für eine starke Tour gut.
Die Radsportwelt freut sich jedenfalls auf eine neue Ausgabe des bedeutendsten Radrennens der Welt. Mit etwas Glück kann man mit den Sponsoren sogar eine Reise zur Tour gewinnen.
 

Wir woanders
Trekking & Radkultur
Das Magazin für E-Bikes
Taktik & Training
Das Branchenmagazin
Club für leidenschaftliche Fahrradfahrer
Community aus sportlichen Radfahrern