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USTR verhängt Strafzoll auf 279 China-Produkte – inklusive E-Bikes
USTR.

Wie bereits angekündigt hat U.S.-Präsident Donald Trump seiner Drohung Taten folgen lassen, bestimmte und auf einer schwarzen Liste gesetzten Produkte aus China »aufgrund unfairer Importflut« mit einem Strafzoll in Höhe von 25 Prozent zu belegen. Somit trifft es die chinesische Fahrrad-Industrie nun doppelt: Nach der Verhängung eines provisorischen Anti-Dumping-Strafzolls seitens der EU auf E-Bikes aus China in Höhe von 83,6 Prozent (mit einigen Ausnahmen, die zwischen 21,8 und 77,6 Prozent abdrücken) im Juli diesen Jahres werden ihre E-Bike-Exporte nun auch noch in die USA mit einem Strafzoll-Satz in Höhe von 25 Prozent belegt. Der tritt offiziell am 23. August in Kraft.

Laut einer Meldung des Office of the United States Trade Representative (USTR) wurden nach Bekanntgabe der schwarzen Liste und nachfolgender Überprüfung nur fünf der insgesamt 284 dort aufgeführten Made in China-Produkte wieder entfernt. Alle anderen Produkte (inkl. E-Bikes) werden ab 23. August mit einem zusätzlichen Strafzoll von 25 Prozent belegt.
Die U.S.-Fahrradindustrie – angeführt von der sich in ihrer Heimat politisch pro Fahrrad aktiv einsetzenden Trek Group-Chef John Burke – hatten sich offen gegen einen Strafzoll auf E-Bikes aus China ausgesprochen.
Ein Grund dafür ist sicherlich, dass die USA abhängiger von den Fahrradimporten aus China ist als Europa. Europa setzt alleine schon aufgrund des bestehenden EU-Strafzolls auf konventionelle Fahrräder eher auf Made in Taiwan und seinen Satelliten-Produktionsstätten in Vietnam, Kambodscha & Co als Made in China.
Was der U.S.-Fahrradbranche aber auch besonders weh tut: Gerade scheint sich das zarte Pflänzchen E-Bike – gestärkt durch den E-Mountainbike-Boom in Europa – etwas Fahrt auf einen anderweitig vor sich hin dümpelnden U.S.-Fahrradmarkt aufzunehmen. Auch wenn sich das Thema E-Bike – verglichen mit Europa – nicht ganz so boomartig entwickelt wie es bereits in Europa geschehen ist: Es würde dem derzeit darbenden U.S.-Fahrradmarkt und vor allem den dortigen Fahrrad-Fachhändlern gut tun. Nun wird das gerade aufkeimende Pflänzchen durch den Strafzoll mit höheren Verkaufspreisen rechnen müssen, der die Gefahr in sich birgt, es eingehen zu lassen.
Laut einer Meldung im U.S. Branchenmagazin »Bicycle Retailer & Industry News« (BRAIN) werden sich die heimischen Fahrrad-Lobbyverbände PeopleForBikes und Bicycle Produkct Suppliers Association (BPSA) im Namen der Branche noch einmal mit einer Petition und der Bitte um Freistellung des Strafzolls an Washington wenden. Nach wie vor bestehe sowohl für Handelsverbände als auch für individuelle Anbieter die Möglichkeit, sich von dem Strafzoll befreien zu lassen. Ein diesbezüglicher Antrag müsse allerdings bis zum 9. Oktober eingereicht werden.

Text: Jo Beckendorff

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