Einziger Wermutstropfen: während die Uvex Safety Group mit einem Umsatz von 522 Millionen Euro (plus 17,3 Prozent) auch erstmals die Umsatzmarke von einer halben Milliarde Euro knackte, blieb deren Schwester Uvex Sports Group (Marken Alpina, Hiplok, Uvex) zusammen mit der Filtral Group (Sonnen- und Lesebrillen) mit alles in allem 139 Millionen Euro (minus 6,5 Prozent) deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Während der Sektor Arbeitsschutz Spitzenumsätze erzielte, ließ die kollektive Konsumflaute die Umsätze der Fürther im Sport- und Freizeitbereich einbrechen. »Wir freuen uns, das vergangene Geschäftsjahr erfolgreich abgeschlossen zu haben, auch wenn uns die Situation im Bereich Sport und Freizeit nicht zufrieden stellt«, erklärt der geschäftsführende Uvex Group-Gesellschafter Michael Winter.
Deutlicher Umsatzrückgang bei Rad- und Reitsport
Tatsache ist aber auch, dass der Sport- und Freizeitbereich in den Uvex Group-Geschäftsjahren während und kurz nach Corona Spitzenwerte einfuhr. Dieses Wachstum wurde nun von der Konsum-Zurückhaltung seitens der Endverbraucher ausgebremst. Laut den Fürthern war das oben genannte Markentrio der Uvex Sports Group von dem ab Mai einsetzenden Nachfrage-Rückgang gleichermaßen betroffen.
Besonders deutliche Umsatzverluste verbuchte Uvex Group in den Bereichen Rad- und Reitsport. »Eine abrupte Marktsättigung nach dem Coronahype in Verbindung mit den wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten des Ukraine-Kriegs, hohen Energiepreisen und hoher Inflation haben die Konsumlaune nachhaltig negativ beeinflusst«, heißt es dazu aus Fürth.
Wintersport fast wieder auf Vor-Corona-Niveau
Relativ gute Ergebnisse hingegen verzeichnete der Wintersport. Dort scheint es nach den coronabedingten Umsatzeinbrüchen wieder aufwärts zu gehen. Dank (allerdings nicht näher genannten) Zuwachsraten im zweistelligen Bereich kehrte dieser Sektor fast auf das Umsatzniveau von vor Corona zurück.
Märkte mit hohem Wintersportanteil – zum Beispiel Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich und Japan – profitierten von der starken Nachfrage nach Skihelmen und Skibrillen nach dem Corona-Lockdown. Ganz anders war die Situation zum Beispiel in Deutschland und Osteuropa – laut Uvex Group »beides Märkte mit hohem Rad- und Reitsport-Anteil, die besonders unter der Konsumkrise gelitten hatten«. Weiterer Lichtblick: die im jüngsten Teilkonzern UD2C (Uvex Direct to Consumer) verankerten Online-Vertriebskanäle konnten trotz der Konsumschwäche und in einem preisaggressivem Marktumfeld ein Wachstum von 19 Prozent realisieren.
Ausblick
»Auch wenn die Situation augenblicklich im Sport- und Freizeitbereich schwierig ist, glauben wir an eine positive Zukunft des Sportbereichs mit seinen Marken Uvex, Alpina und Hiplok«, betont Winter, »wir haben Änderungen in der Organisationsstruktur vorgenommen und gehen gleichzeitig davon aus, dass sich die Marktnachfrage ab der zweiten Jahreshälfte 2024 erholen wird.«
Text: Jo Beckendorff
Mit 2 Bildern und 2 Abb. (Quelle: Uvex Group)
a) Umsatzanteile nach Sparten und In-/Ausland.png:
Die Umsatzanteile des Uvex Group-Geschäftsjahres 2022/23 aufgeteilt nach Sparten und Absatzmarkt In-/Ausland.
- b) Umsatzaufteilung nach Sparten.png:c) uvex sports_Team Wanty.JPG:
Laut Uvex Group besonders von der eingesetzten Konsumflaute betroffen: das Thema Radsport.
d) uvex-group_Firmensitz Fuerth.jpg:
In Fürth zu Hause: das traditionelle Familienunternehmen Uvex Group.