Elektrisch betriebene Leichtfahrzeuge breiten sich in hohem Tempo aus und bestimmen zunehmend auch die verkehrspolitische Diskussion. Die Deutsche Messe nimmt das Thema auf mit der Micromobility Expo vom 2. bis 4. Mai 2019 auf dem Messegelände in Hannover. Dabei geht es um Fahrzeuge, die unterhalb der üblichen Pkw-Kategorie Personen und Güter transportieren und meist durch einen Elektromotor unterstützt werden. Darunter fallen Tretroller, E-Fahrräder, Cargo-Bikes und elektrische Leichtfahrzeuge, für die erst noch gängige Bezeichnungen gefunden werden müssen.
Die Erwartungen sind groß, dass die Mikromobilität helfen wird, Probleme wie Verkehrsstaus und Luftbelastungen zu beheben, also die Klimaschutzziele im Verkehrsbereich zu erreichen. Mikromobile sollen die Lücke zwischen dem öffentlichen Verkehr, Auto-, Fahrrad- und Fußverkehr schließen. Bei der Ausrichtung der Micromobility Expo arbeitet die Deutsche Messe mit der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg zusammen. Schirmherr ist Bernd Althusmann, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung.
Die Kombination aus Ausstellung, Forum und Parcours soll ein breites Informations- und Erlebnisspektrum bieten. In den Pavillons unter dem EXPO-Dach stellen Firmen wie Volkswagen Nutzfahrzeuge, Micro Mobility Systems, Sortimo oder Citkar elektrische Leichtfahrzeuge für den Personen- und Lastenverkehr vor. Das Angebot reicht von Monowheels über Segways, Pedelecs und E-Bikes/Cargo-Bikes, E-Tretroller, E-Scooter sowie auch elektrische Kleinstfahrzeuge für den Personen- und Lastenverkehr. Zudem werden Lösungen für Lade- und Verkehrsinfrastrukturen, Park- und Garagensysteme, IKT-Infrastrukturen, intermodale Mobilitätskonzepte, Sharing-Systeme sowie Konzepte und Dienstleistungen für Verkehrssicherheit präsentiert.
Kleine Flitzer selbst fahren und erleben
Besucher können die unterschiedlichen Mikromobile auf dem Parcours im Freigelände selbst fahren und erleben. Auch die Schweizer Firma Micro Mobility wird mit ihren aktuellen Elektro-Scootern und dem Stadtflitzer Microlino zu einem besseren urbanen Lebensgefühl beitragen. Der elektrische Kabinenroller im Isetta-Look kombiniert die Vorzüge eines Autos mit denen eines Motorrads. Das wendige Fahrzeug kann an einer herkömmlichen Haushaltssteckdose geladen werden und findet immer einen Parkplatz. »Die micromobility expo bietet aufgrund ihres Formats vielversprechende Möglichkeiten, eine breit aufgestellte Zielgruppe an einem Ort zu erreichen«, sagt Anton Wisbauer, Vertriebsleiter von Micro Mobility Systems Deutschland. »Wir hoffen, dass wir dort spannende Begegnungen haben werden und noch mehr Menschen unsere Vision von einer umweltfreundlichen Fortbewegung vermitteln können.«
Rechtliche Rahmenbedingungen diskutieren und formen
Während der Micromobility Expo läuft ein Konferenzprogramm mit Fachleuten aus ganz Europa über rechtliche und technische Rahmenbedingungen der Mikromobilität. Die Debatte ist überfällig, da häufig unklar ist, welches Fahrzeug unter Geschwindigkeiten im öffentlichen Verkehrsraum genutzt werden kann. Städte und Gemeinden sind gefordert, neue Mobilitätsangebote und -formen zu integrieren und einen Rahmen zu schaffen. Das Forum bietet Experten und Anwendern aus der Industrie, Verwaltung und Politik daher die Möglichkeit, über Innovationen, Best-Practice-Beispiele und Lösungsansätze zu diskutieren ((und sich auf der Networking-Area neben dem Forum in lockerer Atmosphäre auszutauschen. Auch Radschnellwege und die Nutzung der Elektromobilität in Tourismusorten werden behandelt.
E-Drivers-Only: Treffen der E-Mobilisten
Unter dem Titel »e-drivers-only« richtet die Metropolregion am 4. Mai 2019 auf der Micromobility Expo das jährliche Treffen der aktiven Elektromobilisten aus. Mehr als 200 Aktive aus ganz Norddeutschland werden erwartet, um sich über den Entwicklungsstand der Elektromobilität in der Metropolregion auszutauschen. Verschläft Deutschland die Elektromobilität? Unter diesem Titel diskutieren Bundespolitiker mit den E-Mobilisten.
Die Micromobility Expo ist an den ersten beiden Messetagen Fachbesuchern aus Industrie, Verwaltung und Politik vorbehalten. Angesprochen sind insbesondere Vertreter von Kommunen und Städten, Stadtplanungs- und Verkehrsämtern, Logistikunternehmen, Flottenmanager sowie Pflegedienste. Der dritte Tag ist für Endverbraucher geöffnet.
Fotos: Deutsche Messe / Hersteller