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Vaude-Klimabilanz 2024: 40 % weniger Emissionen bei 27 % mehr Umsatz
Mit seinem Klimareport 2024 will der Outdoor-Hersteller Vaude aufzeigen, dass ambitionierter Klimaschutz Klimaziele möglich sei, ohne dadurch wirtschaftliche Nachteile zu erleiden. Während die deutsche und globale Klimapolitik weiter hinter den wissenschaftlich geforderten Zielen zurückbleiben, ist es Vaude nach eigenen Angaben gelungen, seine weltweiten Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zum Basisjahr 2019 um 40 Prozent zu senken – bei einem Umsatzwachstum von 27 Prozent im selben Zeitraum.
Foto: Vaude

Bis 2040 soll Net Zero erreicht werden, hat sich das Unternehmen vorgenommen.

Umstieg auf erneuerbare Energiequellen in der Lieferkette

„Unser Klimaziel für 2030, die Halbierung unserer Emissionen in der Lieferkette, haben wir 2024 mit einer 48-prozentigen Reduzierung schon fast erreicht – das hätten wir selbst nicht für möglich gehalten”, sagt Geschäftsführerin Antje von Dewitz. Dies sei vor allem gelungen durch den Ausstieg aus fossilen Energieträgern bei den weltweiten Materiallieferanten. Vaude setzt dabei auf Kooperation innerhalb der Outdoorbranche im Rahmen des Carbon Reduction Projects der European Outdoor Group (EOG).

Erfolgreiche Reduktion bei Fuhrpark und Heizung

Das kurzfristige Klimaziel zur Reduzierung der Scope-1-Emissionen bis 2026 hat Vaude nach eigenen Angaben bereits 2024 weit übertroffen. Dabei geht es um Emissionen, die am süddeutschen Firmensitz aus Heizung und Firmenfuhrpark entstehen. Ziel war, diese im Vergleich zum Basisjahr 2019 um 45 Prozent zu senken; im Jahr 2024 lag die Reduzierung bereits bei 71 Prozent.

Für die Heizung verwendet Vaude am Standort Tettnang bereits seit 2013 zertifiziertes Biogas aus Reststoffen der Zuckerherstellung. Die deutliche Reduzierung seit 2019 sei auf die sukzessive Elektrifizierung des Vaude-Fuhrparks zurückzuführen; zwei Drittel alle Fahrzeuge seien bereits umgestellt. Am Firmensitz können die E-Autos während der Arbeitszeit mit 100 Prozent Ökostrom aufgeladen werden.

Recycling, Kreislaufstrategie und geringerer Materialverbrauch

Signifikante Einsparungen erreicht Vaude auch durch die Materialien, aus denen die Produkte gefertigt sind. In der Kollektion 2025 bestehen nach Herstellerangaben bereits 90 Prozent der Produkte zu mindestens 50 Prozent aus recycelten oder erneuerbaren Materialien.

Bis 2030 sollen mindestens 90 Prozent der Produkte einen Anteil von 85 Prozent recycelter oder erneuerbarer Materialien haben. Fossile Rohstoffe in den Produkten werden damit zunehmend Recycling- und Naturmaterialien ersetzt.  2024 konnte Vaude zudem den Materialverbrauch gegenüber dem Vorjahr um rund 30 Prozent senken – ein Ergebnis verschiedener Maßnahmen zur Effizienzsteigerung.

Kurs soll fortgesetzt werden

Die Outdoor-Branche steht – wie viele andere Industrien – weiterhin unter wirtschaftlichem Druck. Auch Vaude spürt die Herausforderungen: Konsumzurückhaltung, steigende Kosten und Unsicherheiten auf den Märkten. Doch am Ziel, die eigenen Emissionen konsequent zu senken und zur Einhaltung des Pariser Klimaabkommens beizutragen, hält das Unternehmen fest.

Investitionen würden sorgfältig geprüft – dennoch bleibe der langfristige Wandel hin zu klimafreundlichem Wirtschaften der Maßstab – auch in ökonomisch anspruchsvollen Zeiten. Denn wer heute an nachhaltigen Strukturen spare, gefährde morgen die Wettbewerbsfähigkeit. „Wir stehen für eine andere Form des Wirtschaftens – ökologisch, fair und generationengerecht. Diese Haltung aufzugeben, wäre keine Lösung, sondern Teil eines Problems, das sich weiter verschärft“, so Antje von Dewitz.

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