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Vista Outdoor: bessere Zahlen und Neustruktur des Produktportfolios
Vista Outdoor Logo.

Gerade war US-Anbieter Vista Outdoor Inc. (u.a. Mutter von Camelbak sowie den unter der Vista Action Sports-Division rollenden Marken Bell, Blackburn und Giro) nach langjähriger Umstrukturierung auf einem guten Weg – dann kam die Corona-Pandemie. Die konnte dem alles im allem guten letzten Verkaufsquartal (Januar bis März 2020) des Vista-Geschäftsjahres 2019/2020 allerdings (noch) nicht viel anhaben.

»Unsere Ergebnisse haben unsere Erwartungen für das vierte Quartal und das gesamte Geschäftsjahr übertroffen«, freut sich Vista Outdoor-CEO Chris Metz, »in diesem herausfordernden Umfeld, das durch die Covid-19-Pandemie hervorgerufen wurde, haben wir eine starke finanzielle Leistung erbracht, unsere Umsatzerwartungen erfüllt und unsere Erwartungen hinsichtlich des bereinigten Gewinns pro Aktie und des freien Cashflows übertroffen.«
Corona-Auswirkung bis 31. März nur minimal
Insgesamt waren die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Geschäftstätigkeit des am 31. März endenden vierten Verkaufsquartals sowie auf dem auch an diesem Tag endenden Geschäftsjahr 2019/2020 minimal: »Wir verzeichneten eine stärker als erwartete Nachfrage in vielen unserer Kategorien, darunter kommerzielle Munition, Fahrradhelme und -zubehör sowie Outdoor-Kochen/-Grillen. Mit Blick auf die Zukunft glauben wir, dass unsere solideren Betriebsgrundlagen, unsere verbesserte Bilanz und unsere finanzielle Flexibilität uns helfen werden, auf dieses unsichere Umfeld zu reagieren und Chancen zu ergreifen, wo sie sich bieten.«
Umgestaltung des Produktportfolios
Laut Vista Outdoor war der Verkauf des im zweiten Verkaufsquartal des Geschäftsjahres 2019/2020 ins Visier der US-Waffengegner gekommene Schusswaffen-Geschäft in Höhe von 170 Millionen US$ »ein entscheidender Schritt bei der Umgestaltung des strategischen Portfolios des Unternehmens und ermöglichte es uns, weitere Schulden zu tilgen und Kapital für Investitionen in Produktkategorien freizusetzen, in denen das Unternehmen glaubt, Marktführer sein zu können«.
Um seinen strategischen Fokus besser widerzuspiegeln, haben die US-Amerikaner ihre Segmentberichterstattung geändert. Die zwei neuen berichtspflichtigen Segmente des Unternehmens sind Schießsport und Outdoor-Produkte.
Das berichtspflichtige Segment Schießsport besteht aus den Geschäftsbereichen Munition sowie Jagd- und Schießzubehör des Unternehmens (Marken Blackhawk, Bushnell Optics, CCI, Eagle, Federal, Primos, Speer).
Das Berichtssegment Outdoor Products besteht aus den Geschäftsbereichen Action Sports (u.a. Marken Bell, Blackburn, Giro) und Outdoor Recreation (u.a. Bushnell Golf, Camelbak, Camp Chef etc.).
Das vierte Verkaufsquartal
Verglichen mit dem vierten Verkaufsquartals des vorherigen Geschäftsjahres 2018/2019 lag der Gesamtumsatz – bereinigt um den Verkauf des Schusswaffen-Geschäfts – mit 426,31 Millionen US$ 8 Prozent darunter. Den Rückgang erklärt Vista Outdoor mit einem großen internationalen Auftrag, der bereits im Vorjahresquartal vorgenommen wurde, sowie geringere Umsätze im Bereich Trinksysteme (Camelbak) sowie im Bereich Jagd- und Schießzubehör. In diesem Gesamtumsatz Januar bis März 2020 enthalten: der Geschäftsbereich Outdoor Products mit 132 Millionen US$ (minus 9 Prozent) – »was auf die anhaltend geringere Nachfrage im gesamten Segment während des Großteils des Quartals und Gegenwind im Einzelhandels-Kanal infolge der Covid-19-bezogenen Einschränkungen zurückzuführen ist, der teilweise durch die gestiegene Nachfrage nach Fahrradhelmen und -zubehör sowie Outdoor-Küche gegen Ende des Quartals ausgeglichen wurde«.
Der Nettoverlust fiel mit 141,21 Millionen US$ allerdings noch höher aus als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Damals lag man bei einem Nettoverlust von 48,64 Millionen US$.
Die Geschäftszahlen des Fiskaljahres 2019/2020
Der Umsatz des Vista-Geschäftsjahres 2019/2020 lag mit 1,76 Milliarden US$ 15 Prozent unter dem des vorherigen Geschäftsjahres. Bereinigt um veräußerte Geschäftsbereiche waren es minus 5 Prozent – was letztendlich »auf einen internationalen Großauftrag im Vorjahr und eine geringere Nachfrage nach Jagd- und Schießzubehör und im Segment Outdoor-Produkte im Jahresverlauf zurückzuführen ist«. Dafür steht aber der Nettoverlust in Höhe von 155,08 Millionen US$ weitaus besser da als der des vorherigen Geschäftsjahres in Höhe von 648,44 Millionen US$.
In diesem Fiskaljahr-Umsatz enthalten: der Geschäftsbereich Outdoor Products in Höhe von 567 Millionen US$ (minus 13 Prozent). Ohne Berücksichtigung der Ergebnisse des Brillengeschäfts (Marken Bollé, Cébé, Serengeti etc.), dessen Verkauf im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2019 endgültig abgeschlossen wurde, lag der Umsatz bei minus 5 Prozent.
Ausblick
Mit Blick auf das seit 1. April laufende Geschäftsjahr 2020/2012 erklärt Metz vorsichtig: »Zu Beginn beobachten wir das Kaufverhalten der Verbraucher aufgrund der durch Covid-19 verursachten Unsicherheit genau. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt halten wir es für klug, Erwartungen nur für das erste Quartal des Fiskaljahres 2021 zu setzen. Wir werden die Prognosen für den Rest des Jahres zu einem späteren Zeitpunkt überdenken.«
Insgesamt schaue man aber positiv in die Zukunft: »Wir glauben, dass die Rentabilitätsverbesserungen, die wir in den letzten zwei Jahren vorgenommen haben, in Verbindung mit unserem deutlich reduzierten Verschuldungsgrad und unserer flexibleren Bilanz uns in eine starke Position für das Fiskaljahr 2020/2021 versetzt haben. Das solide Fundament, das wir geschaffen haben, wird es uns ermöglichen, diese unsicheren Zeiten zu meistern und gleichzeitig weiterhin rentable Einnahmen zu erzielen und unseren Stammkunden die innovativen Produkte zu bieten, auf die sie bei ihren Outdoor-Aktivitäten angewiesen sind.«

Text: Jo Beckendorff

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