VSSÖ initiiert ARGE Outdoor nach Vorbild ARGE Fahrrad
VSSÖ initiiert ARGE Outdoor nach Vorbild ARGE FahrradFoto: VSSÖ

Seit 2014 rollt die Interessengemeinschaft ARGE Fahrrad als eigenständige Gruppe unter dem Dach des Verbandes der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs (VSSÖ). Die jetzige Vorlage der Outdoor-Marktzahlen 2021/22 seitens des VSSÖ sieht der Verband nun auch als Grundstein für eine ARGE Outdoor. Damit wird es erstmals in Österreich einen Knowhow- und Kompetenz-Zusammenschluss der heimischen Outdoor-Branche geben. ARGE Outdoor wird im kommenden Jahr unter dem VSSÖ-Dach aus der Taufe gehoben und soll dem Erfolgskonzept der ARGE Fahrrad folgen.

»Noch nie hat es zuvor einen derartigen Knowhow- und Kompetenz-Zusammenschluss der österreichischen Outdoor-Branche gegeben. Mit dieser Bündelung wird es erstmals möglich sein, Marktzahlen der Outdoor-Branche zu erheben. Das bildet die Grundlage dafür, gemeinsam Ziele und Interessen durchzusetzen. Wir danken den Herstellern, die sich schon vor der eigentlichen Gründung Anfang 2023 die Zeit genommen haben, ihre Marktzahlen für ein Branchenbild zu kategorisieren und zu melden«, bedankt sich Holger Schwartig in seiner Rolle als Sprecher des VSSÖ-Präsidiums.
Vorbild für die ARGE Outdoor bildet die ARGE Fahrrad. »Der Zusammenschluss der Fahrradindustrie ist ein Best-Practice-Beispiel für das, was mit einer spezialisierten Interessengemeinschaft alles möglich ist«, betont der Sprecher des Sportartikelhandels in der Wirtschaftskammer Österreich und Geschäftsführer des VSSÖ Michael Nendwich, »die ARGE Fahrrad wächst stetig, ist als Stimme der österreichischen Fahrradindustrie eine bedeutende Kommunikations- und Informationsplattform und hat ganz konkrete Ergebnisse vorzuweisen, wie zum Beispiel die Ermöglichung von Dienstrad-Modellen in Österreich. Mit der gleichen Geschlossenheit werden wir auch im Outdoor-Bereich mit kommendem Jahr vorgehen.«
Eng in die Entwicklung der ARGE Outdoor eingebunden ist VSSÖ-Präsidiumsmitglied und Pre-Sales-Manager bei Lowa Stefan Brandl: »Die Outdoor-Branche ist einer der innovativsten Bereiche der Sportartikel-Branche. Das zeigt sich gerade bei Nachhaltigkeits-Fragestellungen wie zum Beispiel regionaler Produktion, umweltfreundlichen Materialien und einer gezielten Kreislaufwirtschaft. Es wird Zeit, dass wir uns auf Branchenebene zusammenschließen und gemeinsam etwas vorantreiben.«
Erste Outdoor-Marktzahlen
Somit gibt es in der Alpenrepublik erstmals einen Zusammenschluss ausgewählter Outdoor-Marken, die gemeinsam Marktzahlen auf Branchenebene erheben wollen. Laut den jetzt vorgelegten Marktzahlen wurden im Jahr 2021 gute 2,25 Milliarden Euro im österreichischen Sportfachhandel umgesetzt. Etwa 28 Prozent (= 622 Millionen Euro) entfielen davon auf Outdoor-Artikel. Oder anders ausgedrückt: mehr als ein Viertel des Gesamtumsatzes macht Österreichs Sportfachhandel mit Outdoor-Produkten. Anmerkung des RadMarkts: besagte 622 Millionen Euro beruhen auf Sell-In Zahlen ausgewählter Outdoor-Marken und VSSÖ-Hochrechnungen auf den Markt.
Laut VSSÖ teilt sich der Outdoor-Umsatz wie folgt auf:
– Bekleidung: 47,6 Prozent (größte Umsatzbringer: lange Outdoor-Hosen und isolierte Jacken)
– Schuhe: 37,9 Prozent (etwa die Hälfte der abgesetzten Menge sind »Hiking & Outdoor Multifunction«-Schuhe)
– Zubehör: 14,5 Prozent (mehr als die Hälfte davon entfällt auf Rucksack-Verkäufe)
Der VSSÖ weist darauf hin, dass dieser Umsatz in den vergangenen zwei Jahren aufgrund der zunehmenden Beliebtheit von Outdooraktivitäten zweistelligen wuchs. Eine VSSÖ-Blitzumfrage unter Branchenexperten zeigt, dass dafür auch ein klarer Trend zu Outdoor-Aktivitäten im Winter abseits des klassischen Skifahrens verantwortlich ist: »Besonders Skitouren, Schneeschuh-/Winterwandern und Nordic Fitness sind beliebte Outdoor-Aktivitäten. Damit wird Outdoor für Industrie und Handel zu einem ganzjährigen Geschäftsfeld, das nicht saisonal gebunden ist.«
Bei den Konsumenten ist der Trend erkennbar, dass ihre gekauften Outdoor-Produkte »möglichst multifunktional bei mehreren Sportarten bzw. auch im Alltag tragbar sein sollen. Sie möchten außerdem mit so wenig Ausrüstung wie möglich auskommen, die zugleich sehr leicht ist. Für eine hohe Produktqualität sind die Konsument:innen auch bereit, höhere Preise zu zahlen und lassen sich im Fachgeschäft beraten. Das ist neben der allgemein gesteigerten Nachfrage einer der Gründe für die rasante Umsatzsteigerung der Branche«.
Wobei nicht nur Qualität hoch im Kurs steht, sondern auch die Nachfrage von nachhaltigen »Made in Europe« Produkten und Materialien.

Text: Jo Beckendorff/VSSÖ, Bild/Graphik: VSSÖ

Umsatzverteilung nach Produktgruppen.Foto: VSSÖ
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