Offiziell zum 1. Juli hat der österreichische Kinder- und Jugendrad-Anbieter Woom GmbH seinen US-Generalimporteur übernommen und unter sein Firmendach gepackt. Weitere Details zum Übernahme-Deal wurden nicht bekannt gegeben.
Laut Informationen aus der Woom-Zentrale in Klosterneuburg bei Wien würde man mit diesem Schritt die Stärken bündeln. »Dieser Schritt bringt uns unserem Ziel näher, so viele Kinder wie möglich für das Radfahren zu begeistern und die Welt ein Stück besser zu machen«, erklärt Woom-Mitbegründer und Produktdesigner Christian Bezdeka. Zusammen mit Marcus Ihlenfeld hatte er das Unternehmen 2013 aus einer Wiener Garage heraus gegründet.
Durch den Zusammenschluss erwartet sich das Woom-Management eine Optimierung von Kundenservice und User-Experience nach US-amerikanischem Vorbild sowie einen intensiven Austausch über die Grenzen hinweg.
Dazu Marcus Ihlenfeld: »Wir wollen Woom noch bunter und innovativer machen. Wir sind gespannt, was wir mit dieser neuen kreativen Kraft für unsere Kundinnen und Kunden erreichen.«
Fast ein Sechstel der Jahresproduktion rollt bereits in die USA
Schon seit 2014 ist der Anbieter auch in den USA vertreten. Als Generalimporteur hat sich Woom-USA mittlerweile zum wichtigsten Vertriebspartner von Woom-Europe entwickelt. In Zahlen: zuletzt haben die Österreicher in den USA pro Jahr knapp 50.000 Räder abgesetzt – Tendenz steigend. Laut Woom ist das fast ein Sechstel seiner jährlichen Gesamtproduktion.
Verantwortlich für den Erfolg in den USA ist Marcus Ihlenfelds Bruder Mathias. Der hat Woom laut eigenen Angaben »zur am schnellsten wachsenden Fahrradmarke in den USA gemacht« hat. »Seit wir die ersten Fahrräder in der Garage zusammengeschraubt haben, sind wir weit gekommen: mein Bruder gemeinsam mit Christian in Wien und ich hier in Austin, Texas. Es ist Teil der Woom-DNA, dass wir uns immer wieder neu erfinden. Und jetzt setzen wir unsere Reise gemeinsam fort, geeinter denn je«, freut sich der Mathias Ihlenfeld.
Führungs-Trio wird Führungs-Quartett
Künftig wird er zusammen mit dem Gründerduo Christian Bezdeka und Marcus Ihlenfeld sowie Woom-Geschäftsführer Guido Dohm das Unternehmen zusammengefasste Geschäft von Woom-Europe und Woom-USA leiten. Dem erweiterten Führungsgremium werden außerdem der freie Unternehmensberater Martin J. Bartmann und Paul Fattinger von der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft BDO Austria GmbH als externe Consultants angehören.
Nach Zusammenschluss: imposanter Teamausbau im Visier
Der internationalen Woom-Ausrichtung soll auch eine kräftige Personalaufstockung folgen. Insgesamt wollen die Österreicher bis Mitte 2022 weltweit 300 Personen beschäftigen.
Alleine in der Heimat Österreich soll die Belegschaft im Lauf der nächsten zwölf Monate auf 200 Personen wachsen. Verglichen mit dem aktuellen Personalstand sei das fast eine Verdoppelung. In der Heimatstadt Klosterneuburg ist Woom bereits von der Menge her einer der Top-4-Arbeitgebern.
Der Zusammenschluss von Woom-Europe und Woom-USA ist ein strategischer Schritt von mehreren, die das Unternehmen spurstabil Richtung Wachstum geht. Nachdem schon wie berichtet in diesem Jahr zusammen mit dem deutschen Partner Sprick Cycles eine neue Produktionsstätte im polnischen Świebodzin eingerichtet wurde, startete das Woom-Team bereits mit der vollständigen Digitalisierung seines Lieferketten-Managements durch. Mittlerweile verkaufen die Österreicher ihre Kinder- und Jugendräder übrigens in weltweit mehr als 30 Ländern.
Text: Jo Beckendorff/Woom, Foto: Woom