Der Verband des deutschen Zweiradhandels hat erneut Stellung genommen zu den Resultaten des Elekotroradtests der Stiftung Warentest. Er bemängelt, dass das Zustandekommen des Testergebnisses nicht hinreichend offen gelegt werde.
»Solange man jedoch seitens der Stiftung Warentest die – nicht nur von uns erfragten – Belastungswerte nicht offen legt, kann die Industrie kaum reagieren und der Händler -als letztes Glied in der Kette – ebenso wenig«, äußert VDZ-Vorstandsvorsitzender Dietmar Knust.
Auf entsprechende Nachfragen des VDZ habe die Stiftung Warentest zügig, aber unvollständig geantwortet. Auf die Frage nach den Test-Voraussetzungen blieb es beim Verweis auf die Kriterien in der Testtabelle. Auch wurden die Prüfinstitute nicht genannt.
Der VDZ hatte in einer ersten Stellungnahme der Stiftung vorgeworfen, dass der Fachbeirat im Vorfeld nicht einberufen worden sei – nun stellt sich heraus: Der VDZ war nur diesmal dort nicht mehr vertreten, im Gegensatz zum letzten Test 2011. Bei wiederkehrenden Tests setze sich der Fachbeirat nach Information der Stiftung »durchaus aus anderen Teilnehmern zusammen«. Wichtig sei dabei die Regel, »dass alle Interessen vertreten sein sollen« – also Industrie, Handel, Verbraucher und unabhängige Stellen wie zum Beispiel Prüfinstitutionen. Der VDZ fragt sich nun, wer diesmal im Fachbeirat den Handel vertreten hat.
»Aus Händlerkreisen ist zu hören, dass bereits bestellte Pedelecs wieder abbestellt werden, Kaufentscheidungen werden vertagt, verunsicherte Kunden stürmen in die Geschäfte und so manch ein Fahrradhändler vermerkt, dass es zur Zeit ‚um nichts anderes‘ mehr geht«, berichtet der Handelsverband von der Verkaufsfront.
Außerdem hinterfragt der VDZ die Einbeziehung des ADAC in den Test als Partner: »Prallen hier die Interessen der Auto-Lobby mit den guten Fortschritten und vor allem auch mit der Wahrnehmung des Pedelecs seitens der Politik aufeinander? Wird so eine gute Alternative der Fortbewegung im Nahverkehr mit fraglichen Mitteln in Verruf gebracht, um andere Interessen zu stärken?«
Das Fazit des VDZ: »Sollte die Stiftung Warentest ihre Testergebnisse nicht transparent darstellen, muss eindeutig hinterfragt werden, ob die Stiftung noch objektive Interessen vertritt. Wird hier nicht den Verbrauchern, welchen die Stiftung Warentest mit ihrem Test helfen will, sogar geschadet? Wir wünschen allen Händlern gute Nerven und Geschäfte, vor allem auch den betroffenen Kollegen in den Hochwassergebieten.«