Stiftung Warentest übt harsche Kritik an Pedelecs
Das Kettler Obra erhielt ein gutes Urteil und wurde auf der Pressekonferenz in Berlin herausgestellt.

Am kommenden Freitag erscheint die Juni-Ausgabe der Zeitschrift Test. Die Vorfreude der Fahrradhersteller hält sich aber in Grenzen, denn der Pedelec-Test hat es in sich. Fünf Anbieter können sich über gute und befriedigende Urteile freuen, der Rest der Prüflinge wurde abgewertet…

Auf einer Pressekonferenz erläuterten Dr. Holger Brackemann, Bereichsleiter Untersuchungen und Anita Stocker, Chefredakteurin Test, die Erbnisse. Der Test wurde in Kooperation mit dem ADAC durchgeführt. So teilte man sich auch die Kosten für die Durchführung des Tests, bei dem fünf Prüfinstitute beteiligt waren. Die Prüfkosten sollen bei 15.000 Euro je Prüfling gelegen haben, plus Kosten für deren Einkauf von durchschnittlich 10.000 Euro pro Prüfling.
Am besten gefallen haben dürfte der Test den Firmen Kettler und Stevens, deren Modelle Obra RT und E-Courir SX die Note gut erhielten. Zwar befriedigend, aber im Durchschnitt nur 0,3 Notenstufen schlechter als die Testsieger abgeschnitten haben Giant Twist Elegance C 1, Winora C 2 AGT und Hercules Tourer 8 Pro. Diese fünf Modelle bilden also eine Spitzengruppe.
Alle übrigen Modelle im Test erlitten Abwertungen auf Mangelhaft, darunter Modelle für den Massenmarkt wie Norma, Fischer und Leviatec, aber auch die namhaften Marken Kalkhoff, Pegasus, Flyer, Raleigh, Victoria, KTM und Sinus.
Auf die detaillierten Ergebnisse gehen wir in der Juli-Ausgabe ein, hier eine Zusammenfassung. Insgesamt sprachen die Tester von zwei Rahmen- und drei Lenkerbrüchen, drei mal Bremsversagen und vier „Störsendern“. Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass das Aufladen des Akkus für 50 Kilometer Reichweite bei Giant 2,5 Stunden dauere, bei Hercules aber 12. Bei Kreidler soll nach 9.000 Kilometern der Lenker gebrochen sein, bei einigen Modellen sei der europäische Grenzwert für elektromagnetische Strahlung so weit überschritten, dass Dr. Brackemann in Aussicht stellte, dass sich Marktaufsichtsbehörden dafür interessieren. Bei Flyer wurde ein Bruch der Ausfallenden hinten festgestellt.
Insgesamt fällt auf, dass dieser Test schlechtere Resultate zeitigte als der vor zwei Jahren, wobei das Testdesign und die Gewichtung identisch gewesen sein sollen. Aus diesem Grunde ist mit einer lebhaften Diskussion zu rechnen.

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