Ohne genaue Zahlen zu nennen gab die holländische Accell Group bekannt, im dritten Verkaufsquartal 2016 und im Vergleich zum vorherigen Zeitraum Juli bis September ein gutes Umsatzplus erzielt zu haben. Das sei vor allem dem vorne weg surrenden Bereich E-Bike zu verdanken. Es ist aber nicht alles Gold: Aufgrund hoher Lagerbestände und zur Lagerreduzierung würden derzeit »normale« Fahrräder mit Rabatten verkauft. Insgesamt gehen die Holländer aber bei Jahresumsatz und Gewinn 2016 weiter von einem Ergebnis aus, das in etwa auf dem Level des Vorjahres liegt.
Auf fast allen europäischen Landesmärkten seien sowohl Fahrrad- als auch Fahrradteile-Verkäufe angestiegen. Anders sah es in den USA aus, wo derzeit sowohl die Fachhandelsverkäufe schwächeln als auch zwei Fahrrad-verkaufende Sportfilialisten (die auch von Accell beliefert wurden) Konkurs anmelden mussten.
Allerdings würden dort erste Umstrukturierungsmaßnahmen Richtung Omni-Channel-Vertriebsstrategie greifen. Mit ihr sollen künftig ausbleibende Fachhandelsverkäufe kompensiert werden. So würde die Marke Raleigh jetzt in den USA sowohl über den Fachhandel als auch über Online-Fachhändler sowie Online-Direktanbieter verkauft würde: »Da arbeiten wir auch mit einem mobilen Service zusammen, der die Ware direkt liefert.«
Neben dem US-Umsatz sei im dritten Verkaufsquartal auch der Umsatz im Vereinigten Königreich nach unten gerutscht. Die Holländer begründen das mit dem nach dem Brexit einsetzenden Kursverfalls des Britischen Pfunds.
Insgesamt waren die Bedingungen für Fahrradverkäufe laut Accell-Group-Chef René Takens im dritten Verkaufsquartal 2016 mit denen des ersten Halbjahres vergleichbar. In vielen Ländern hätten die hiesigen Wetterbedingungen das Fahrradgeschäft negativ beeinflusst. Der Umsatz von E-Bikes sei indes weiter wachsend. Speziell der E-Performance-Bereich entwickle sich erfreulich gut. Allerdings ginge er zulasten der Sportrad-Verkäufe ohne »e«. Diese Tatsache führt auch zu der negativen Entwicklung der Fahrrad-Verkäufe. Nichtsdestotrotz sei die Order für die 2017er-Kollektion auch im Bereich Sportrad gut ausgefallen.
Text: Jo Beckendorff