Europas führender Premiumrad-Anbieter Accell Group hat seinen Gesamtumsatz im ersten Halbjahr 2012 und verglichen mit den ersten sechs Monaten des Vorjahres um 19 Prozent auf 445,6 Millionen Euro hochfahren können. Alleine das organische Wachstum – also das externe Wachstum durch Zukäufe etc. – trug 2 Prozent zu diesem Gewinnsprung bei. Der operative Gewinn rutschte allerdings um 15 Prozent auf 23,2 Millionen Euro ab.
Der größte Anteil des Umsatzzuwachses liegt in der Übernahme von Currie Technologies und Van Nicholas zu Beginn des Jahres sowie Raleigh Cycle im zweiten Jahresquartal begründet. Umsatzrückgänge in der Accell-Heimat Holland sowie in Franckreich wurden von Umsatzzuwächsen in Deutschland und Asien aufgefangen. Fahrradverkäufe seien allerdings insgesamt schwächer als erwartet ausgefallen. Die Holländer begründen das nicht nur mit der aktuellen Wirtschaftsflaute, sondern auch mit den schlechten Wetterverhältnissen im Frühjahr in Europa sowie vor allem dem vielen Regen im Mai und Juni in vielen wichtigen Fahrradmärkten Europas.
Trotzdem hat der größte Accell-Bereich Fahrrad im ersten Halbjahr 2012 ein Umsatzplus von 20 Prozent auf 436 Millionen Euro eingefahren. Während dank der oben genannten Raleigh-Übernahme vor allem die Verkäufe in Großbritannien und den USA in die Höhe schnellten, fiel der durchschnittlich erzielte Verkaufspreis gegenüber dem Vorjahr um satte 14,2 Prozent auf 352 Euro. Das Thema E-Bike konnte um 15 Prozent zulegen – wobei gerade in Deutschland gut losgesurrt wurde. Sportive Fahrräder erkletterten sogar ein Plus von 25 Prozent. Sogenannte „traditionelle Fahrräder“ legten um 3 Prozent zu.
Accell’s Fitness-Division stemmte mit 10,1 Millionen Euro denselben Gesamtumsatz wie im ersten Halbjahr 2011. Der Verlust lag bei 0,9 Millionen Euro (01-06/2011: Minus 1,8 Millionen.
Aufgeteilt nach Ländern haben die Holländer in ihrer Heimat Holland 124 Millionen Euro umgesetzt (minus 10 Prozent) gefolgt von 113 Millionen Euro in Deutschland (plus 9 Prozent), 30 Millionen Euro in Frankreich (minus 1 Prozent), 94 Millionen Euro im Rest Europas (plus 36 Prozent) und 85 Millionen Euro außerhalb Europas (plus 163 Prozent).
Aufgeteilt nach Produktgruppen erzielten die Holländer im ersten Halbjahr 2012 gute 332 Millionen Euro mit (Komplett-)Fahrrädern (plus 14 Prozent), 104 Millionen mit Fahrradteilen und Accessoires (plus 42 Prozent) sowie 10 Millionen Euro mit Fitness (plus 8 Prozent).
Trotz derzeitiger „Umsatzbremsen“ geht Accell Group weiter von einem guten Wachstum aus. Das Produkt Fahrrad sowie Themen wie Fitness, Wellness und Umwelt seien weiterhin angesagt. Zudem seien Fahrräder im Verhältnis billig. Viele nationale und regionale Autoritäten in Europa würden die Menschen anspornen, wieder mehr auf Fahrradmobilität zu setzen. Alle diese Tatsachen würden eine solide Basis für weiteres Wachstum bilden.
– Jo Beckendorff –