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Accell Group 2010: Fahrradverkäufe runter, P&A-Verkäufe rauf

Sowohl das schlechte Wetter im vierten Verkaufsquartal 2010 als auch ungünstige Währungsentwicklungen haben Europas größten Premium-Fahrradanbieter Accell Group etwas ausgebremst. Nichtsdestotrotz konnte der Gesamtumsatz 2010 gegenüber dem Vorjahr um 1 Prozent auf 577,2 Millionen Euro gehievt werden. Die Holländer führen dieses schlichte Ergebnis auch auf die Übernahme des finnischen Großhändlers Hellberg im Juni 2009 sowie die Übernahme des deutschen Großhändlers und Batavus-Importeurs Bäumker im Januar 2010 zurück. Der letztjährige Nettogewinn konnte jedoch dank nicht näher benannter Steuervorteile und günstigerer Zinskosten um 11 Prozent auf 32,7 Millionen Euro hochgekurbelt werden.

Alles in allem äußerst sich Accell-Chef René Takens trotz oben genannter Hürden „halbwegs zufrieden“ über die 2010er-Geschäftsentwicklung: „Was die Fahrradverkäufe betrifft, konnten wir vor allem mit E-Bikes und sportlichen Rädern wachsen. Auf der anderen Seite wurden weniger Cityräder verkauft. Das größte Wachstum erzielten wir allerdings mit Parts und Accessoires.“

Was wohl auch dem gezielten Ausbau der von Accell-Tochter Winora Group gelenkten Parts- und Accessoires-Marke XLC zu verdanken ist. Die rollt gerade mit Hilfe der holländischen Mutter Richtung weltweitem Auftritt. Nachdem sie bereits in den USA von der dortigen Accell-Tochter SBS in dem hiesigen Markt eingeführt wurde, stellt Europas größter Fahrradproduzent die Premiumparts- und –accessoires-Marke XLC in diesem Jahr – und mit Blick auf den asiatischen Markt – auch erstmals auf der Taipei Cycle Show vor. Insgesamt wuchsen die Parts- und Accessoires-Verkäufe von Accell 2010 – und im Vergleich zum Vorjahr – um 13 Prozent. Die Komplettradverkäufe rutschten allerdings im letzten Jahr mengenmäßig um 3,8 Prozent auf 949.000 Einheiten. Dafür kletterte aber der erzielte Durchschnittspreis der sich auf Premiummarken konzentrierenden Gruppe um 2,3 Prozent auf 449 Euro.

Was den deutschen Markt betrifft, den Accell-Group vor allem mit ihren deutschen Bikeanbietern Winora Group, Hercules und Ghost Bikes abdeckt, entsprach deren Geschäfts- der Gesamtentwicklung: Besonders hervorzuheben seien die (allerdings nicht genau benannten) wesentlichen Zuwachsraten im Bereich E-Bike. Insgesamt wurden die deutschen Bikeverkäufe aber auch aufgrund des frühen Winters gerade im letzten Verkaufsquartal 2010 ausgebremst. Dafür kletterten aber die Parts- und Accesoiresverkäufe – nicht alleine dank XLC, sondern auch dank der bereits oben erwähnten Übernahme des Großhändlers und Batavus-Importeurs Bäumker im Januar 2010.

Letztendlich noch ein Wort zum dem auch von Accell bedienten Geschäftsfeld Fitness (das aber nur 5 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht – die restliche Mehrheit von 95 Prozent entfällt auf Fahrräder, Fahrradteile und –Accessoires): Hier mussten die Holländer 2010 und im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzminus von 4 Prozent auf nunmehr 26,5 Millionen Euro schlucken. Der Nettoverlust lag bei Minus 0,4 Millionen Euro gegenüber Minus 2,5 Millionen in 2009.

Was die Zukunft betrifft, schaut Accell Group in eine rosige Zukunft. Die letztens bekannt gegebene und jetzt abgeschlossene Übernahme des türkischen Bikeproduzenten Bianchi Bisiklet (jetzt Accell Bisiklet) und der darin enthaltene Anteil von 50 Prozent an dem italienischen Anbieter Atala würden trotz einiger „unvorhergesehener Umstände“ sicherlich zu einem Anstieg des Gesamtumsatzes sowie Gesamtgewinns 2011 beitragen.

Zudem würde sich die Konzentration der Gruppe auf hochwertige Premiummarken und –produkte weiter bezahlt machen. Die diesbezügliche Marktdynamik seit auch in der Zukunft sehr hoch. Wie in den Vorjahren auch seien sicherlich weitere Veränderungen im Konsumentenverhalten und der –nachfrage zu erwarten. Gerade hier sieht sich die Accell-Gruppe bestens aufgestellt: „Gerade weil unsere Marken alle nah am bzw. im Markt sind, sind wir in der Lage, auf jegliche Marktveränderungen schnell und im Sinne der Kundenwünsche zu reagieren.“ Somit erwarte man für 2011 sowohl Umsatz- als auch Gewinnwachstum.

– Jo Beckendorff –

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