Allen Unkenrufen zum Trotz konnte die holländische Accell Group – Europas Marktführer im Bereich Premiumfahrräder – das erste Halbjahr 2013 mit einem Umsatzplus von 13 Prozent (verglichen mit den ersten sechs Monaten des Vorjahres) auf nunmehr 503,8 Millionen Euro sowie einer operativen Gewinnsteigerung von 19 Prozent auf 35,5 Millionen Euro beenden. Das organische Wachstum lag bei 7 Prozent…
Nachdem die Holländer auf ihrem Heimatmarkt wie andere auch ausgebremst wurden und mit einschneienden Synergiemaßnahmen reagierten, denen auch Arbeitsplätze zum Opfer fielen, erwartete die Börse das Halbjahresergebnis von Accell mit einem mulmigen Gefühl. Wie sich jetzt zeigt, wendete sich aber alles zum Guten.
Getragen wurde das gute Abschneiden vor allem durch gute E-Bike-Verkäufe (plus 28 Prozent). Dem nassen Saisonstart zum Trotz wurde mit dieser hochpreisigen Kategorie speziell in Deutschland und Holland kräftig gepunktet. Generell gut gelaufen ist das Geschäft in Deutschland (plus 11 Prozent). Auch gut dabei: Das wachsende Parts- und Accessoires-Geschäft der Holländer (hauptsächlich unter dem von der deutschen Winora-Group kreierten Markennamen XLC).
Neben guten E-Bike-Verkäufen verweist der Accell-Halbjahresreport noch auf „stabile Sportrad-Verkäufe sowie sinkenden traditionellen Fahrrad-Verkäufen in Europa und den USA“.
Aufgeteilt nach Ländern verteilte sich das Accell-Halbjahresgeschäft 2013 wie folgt: Holland 126 Millionen Euro (plus 2 Prozent), Deutschland 125 Millionen Euro (plus 11 Prozent), das durch Übernahmen ausgebaute Nordamerika-Geschäft 76 Millionen Euro (plus 35 Prozent), der Rest Europas 151 Millionen Euro (plus 22 Prozent) sowie „Andere/Rest der Welt“ 26 Millionen Euro (minus 9 Prozent).
Aufgeteilt nach Produktgruppen sieht das Ergebnis wie folgt aus: Kompletträder 385 Millionen (plus 16 Prozent), Fahrrad-Teile und –Accessoires 109 Millionen Euro (plus 5 Prozent) sowie Fitnessgeräte 10 Millionen Euro (minus 6 Prozent).
Für das Gesamtjahr 2013 geht Accell Group weiterhin von einem operativen Gewinn aus, der um den Wert des Vorjahres herum liegen sollte. Das ist mit Blick auf den verregneten Saisonstart sowie der aktuellen Wirtschaftsflaute schon als großer Erfolg zu werten.
Text: Jo Beckendorff