Die holländische börsennotierte Fahrragruppe Accell (u.a. Winora und Hercules) konnte im letzten Jahr ein Umsatz-Plus von 18 Prozent auf nunmehr 341,1 Millionen Euro einfahren.
Was die geographische Verteilung der Gesamtverkäufe 2004 angeht, entfielen genau die Hälfte davon auf dem Heimatmarkt Holland, 23 Prozent in Deutschland und 12 Prozent in Frankreich. Die restlichen 15 Prozent wurden in Belgien, Dänemark, Finnland, Österreich, Großbritannien und der Schweiz eingekurbelt.
Der Nettogewinn sprang sogar im Vergleich zum Vorjahr um 42 Prozent auf 13 Millionen Euro nach oben. Dazu in einer offiziellen Accell-Pressemitteilung: „Unser positives Abschneiden ist auf die verstärkte Nachfrage der Konsumenten nach gesunden Lifestyle- und Freizeitprodukten zurückzuführen. Die Verkäufe von Qualitätsfahrrädern, Fahrradteilen, -accessoires und Fitneßgeräte sind über die Jahre hinweg gewachsen. Zudem haben ein guter Verkaufsmix und attraktive Margen zum tollen Ergebnis beigetragen.“
Das sogenannte organische Umsatzplus – also das Plus ohne die letztjährig getätigten Hinzukäufe/Übernahmen – lag bei den Holländern in 2004 bei sieben Prozent. Zu diesem Umsatzwachstum gesellte sich dann erstmals das (Ganzjahres-)Ergebnis des finnischen Fahrrad- und Fitnessgeräte-Anbieters Tunturi. Tunturi wurde 2003 von Accell Group übernommen.
Außerdem trugen noch die Ergebnisse der ebenfalls geschluckten holländischen Fahrrad-Großhändler Juncker und F. van Buuren (beide seit dem 1.1.2005 offiziell unter dem neu geschaffenen Dach Juncker Bike Parts mitradelnd) sowie Bremshey, dem ehemaligen deutschen Tunturi-Fitnessdistributeur, hinzu. (Noch) nicht in dem Ergebnis 2004 enthalten: Die Zahlen des letztens übernommenen deutschen Großhändlers Julius Holz. Er wird nun von der Winora-Gruppe mit ihrem Großhandel Wiener Bike Parts gelenkt.
Was das Zukunftsgeschäft angeht, will der laut eigenen Angaben zweitgrößte Bikeanbieter Europas künftig neben Fahrradprodukten auch verstärkt auf Fitnessgeräte setzen. Mit der Übernahme von Tunturi haben die Holländer ein starkes Bein in diesen Markt gekriegt. Neben der Übernahme von Bremshey wurden zudem die restlichen 50 Prozent am britischen Tunturi-Importeur Lacasdail Holdings Ltd. übernommen. Die zusammen mit Accell überarbeitete neue Tunturi-Fitnessgeräte-Range wurde erstmals und erfolgreich auf der diesjährige Sportmesse Winter-Ispo in München präsentiert (siehe RadMarkt 3/05). Sie soll den Fitnessverkäufen der Finnen neue Kraft geben.
Was Fahrrad-Komplettmarken angeht, lenkt die Accell-Gruppe neben Winora und Hercules in Deutschland noch Batavus, Koga-Miyata, Sparta und Loekie in Holland, Lapierre und Mercier in Frankreich sowie Tunturi in Finnland.
– Jo Beckendorff –