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Accell Group wächst vor allem mit E-Bike-Verkäufen in Europa

Vier Tage nach Bekanntgabe des Verkaufs seiner kompletten Fitness-Division legte Europas führender Premium-Fahrradanbieter Accell Group letzten Freitag (25. Juli) die Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2014 vor…

Demnach konnte der Nettogewinn gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahres um 13 Prozent auf 27,5 Millionen Euro hochgefahren werden. Der höhere Gewinn sei aufgrund „einer verbesserten Produkt-Mischung, realisierten Kostensenkungen sowie den Einnahmen aus dem Hercules-Verkauf (Anmerkung des RadMarkts: An die ZEG) zu Jahresbeginn erzielt worden. Somit erzielten die börsennotierten Holländer ein organisches Umsatz- Wachstum von 4 Prozent auf nunmehr 506,2 Millionen Euro. Der operative Gewinn schaltete 7 Prozent auf 38,2 Millionen Euro hoch.
Laut Accell-Chef René Takens habe man im guten ersten Halbjahr 2014 dank guter Wetterverhältnisse in Westeuropa und eines frühen Saisonstarts gute Umsätze und Verkäufe erzielt. Außerdem sei die Nachfrage nach E-Bikes und hochwertigen Sporträdern ungebrochen. Dank einiger Umstrukturierungen in der Heimat Holland sowie Nordamerika habe man auch dort bessere Resultate erzielen können.
Dazu beigetragen hat auch die Entwicklung in Deutschland, Accell’s zweitgrößter Absatzmarkt: „Wir haben dort nach dem Hercules-Verkauf unser Produktportfolio geschärft. Jetzt können wir uns mehr auf unsere weiteren deutschen Marken Winora, Ghost und Haibike konzentrieren. Unter anderem aufgrund des Verlustes des Hercules-Umsatzes war unser Ergebnis in Deutschland limitiert. Nichtsdestotrotz lag unser dortiges organisches Umsatzwachstum bei 3 Prozent.“
Diese gute Ergebnis sei vor allem auf die guten Verkäufe der hochwertigen E-Performance-Serie von Haibike zurückzuführen (im Bild die E-Performance-Erstpräsentation des jungen Xduro-Bruders Sduro in Schweinfurt im Juli dieses Jahres). Mit dieser Kategorie habe Accell einen Trend ausgelöst und sich in diesem Bereich zum Marktführer aufgeschwungen.
Während die deutschen Parts- und Accessoires-Verkäufe im ersten Halbjahr 2014 (und im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres) um 6 Prozent wuchsen, fuhr der Gesamtumsatz mit dem Hercules-Verkauf im Rücken ein Umsatzminus von 7 Prozent auf nunmehr 116 Millionen Euro ein.
Auch in der Heimat Holland konnte Accell dank guter E-Bike-Verkäufe gut zulegen. Während der holländische Markt insgesamt um 3 Prozent gewachsen sein soll kletterten die Accell-Verkäufe um 11 Porznet auf 140 Millionen Euro.
In den weiteren europäischen Märkten konnte Accell insgesamt um 9 Prozent auf 165 Millionen Euro hochschalten. Die Schlüsselmärkte seien Frankreich, Belgien und das Vereinigte Königreich. Die Verkäufe in Skandinavien sowie Italien seien dank guter E-Bike-Verkäufe auch wachsend. Accell hat erst in diesem Jahr eine E-Bike-Range auf den Landesmärkten Frankreich, im Vereinigten Königreich sowie Italien vorgestellt.
In weiteren Märkten außerhalb Europas (ohne Nordamerika) hat man nur 20 Millionen Euro eingefahren. Verglichen mit dem ersten Halbjahr des Vorjahres ist das ein zweistelliges Minus von 22 Prozent. Insgesamt bringen es diese Verkäufe auf einen Marktanteil von 4 Prozent des Gesamtumsatzes.
Die Hälfte entfallen davon auf die Türkei. Dort seien allerdings die Verkäufe aufgrund der politischen Unruhen eingebrochen. Zudem habe der türkische Lira durch diese Unruhen gegenüber dem Euro stark verloren.
Die andere Hälfte dieser Verkäufe außerhalb Europas (ohne Nordamerika) entfiel hauptsächlich auf Asien und Australien.
Last but not least ist da noch der nordamerikanische Markt. Hier mussten die Holländer ein Verkaufsminus von 14 Prozent auf nunmehr 65 Millionen Euro schlucken. Als Hauptgrund für diese enttäuschende Entwicklung wird die Beendigung der Belieferung an den Massenmarkt genannt (die sich auf lange Sicht gesehen für einen Premiumanbieter wie Accell aber sicherlich rechnen wird). Dafür hätten sich aber die Diamondback-Verkäufe von Raleigh-USA an den Absatzkanal Sportfilialisten gut entwickelt. Die an den Fahrrad-Fachhandel rollenden Raleigh-Verkäufe wären indes durch den harten Winter ausgebremst worden.
Die gesamten Accell-Verkäufe  des ersten Halbjahres 2014 in Höhe von 506,2 Millionen Euro sind nach Produktgruppen aufteilt wie folgt ausgefallen: Kompletträder 387 Millionen Euro (plus 1 Prozent), Parts & Accessoires 110 Millionen Euro (plus 1 Prozent) sowie der nun verkaufte Bereich Fitness 9 Millionen Euro (minus 8 Prozent).

Text/Foto: Jo Beckendorff

 

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