Laut einer Meldung des Weltsport-Industrieverbandes WFSGI hat „Fahrrad-Mitglied“ Accell Group in seiner Produktionsstätte Accell-Hunland im ungarischen Toszeg eine detaillierte Vor-Ort-Fabrikanalyse inklusive nachfolgenden Workshop in Stuttgart durchführen lassen. Dieser „Firmencheck“ wurde mit Hilfe von WFSGI-Partner Porsche Consulting GmbH durchgezogen. WFSGI und Porsche Consulting arbeiten seit 2013 zusammen…
Porsche Consulting ist eine 100-prozentige Tochter von Autobauer Porsche AG. Die Management-Beratung berät laut Eigenangabe „weltweit Konzerne und mittelständische Unternehmen“ verschiedenster Branchen. Kernauftrag sei „die Schaffung nachhaltiger Wettbewerbsvorteile für unsere Klienten durch eine überlegene operative Leistungsfähigkeit sowie die Fähigkeit, flexibel und schnell auf Veränderungen zu reagieren“.
Die Fahrradbranche kennzeichne ein Saisongeschäft mit landesspezifischen Anforderungen und sei wenig konsolidiert und standardisiert. Diese Faktoren würden zu einer hohen Produktvarianz führen – verbunden mit durchgängig sehr flexiblen Produktionskapazitäten, längeren Lieferzeiten von der ersten Order bis zur finalen Auslieferung als zum Beispiel in der europäischen Autoindustrie sowie einem unnötigen Lagerbestands-Level entlang der gesamten Zuliefererkette.
Genau darum ging es bei einem zweitägigen Workshop in Stuttgart, der nach dem Vor-Ort-Fabrikbesuch in Ungarn abgehalten wurde. „Wir müssen unsere Produktion flexibler gestalten sowie unsere langen Lieferzeiten verkürzen“, appellierte Accell Group COO Jeroen Snijders Blok gleich zu Beginn an die 36 Teilnehmer, „es ist wichtig, dass die gesamte Fahrradindustrie zusammen daran arbeitet und gemeinsam Lösungen findet, die Lieferkette zu verbessern und somit die europäische Produktion wettbewerbsfähig zu halten.“
Die 36 Teilnehmer des Workshops waren Accell-Repräsentanten, Produzenten, ihre Zulieferer sowie einige Mitbewerber. Zusammen mit dem verantwortlichen Porsche Consulting Team wurden Ansatzpunkte zu folgenden drei Themenkomplexen erarbeitet: Durchgängige Lieferketten-Planung, Lieferanten-Management und schlanke Fertigung. Jeder Themenkomplex wurde von jeweils einem Workshop angegangen.
Nach zwei Tagen regen Austausches erklärte Snijders Blok: „Nach zwei Tagen haben wir eine Liste an Maßnahmen erarbeitet die wir umsetzen wollen. Um die Flexibilität der Zulieferer zu erhöhen, wollen wir einige Entwicklungsprojekte starten. Dabei wollen wir Produzenten, Produktmanager und Zulieferer gleich zu Beginn und auf regulärer Basis mit einbeziehen. Nur so können wir den Anforderungen unserer Kunden sowie ein Marktverständnis entlang der kompletten Lieferkette Genüge leisten.“
Letztendlich rief WFSGI-Generalsekretär Robbert de Kock weitere Verbandsmitglieder auf, ihre Unternehmen genauestens analysieren zu lassen „und von dem enormen Know-how der sich auf das wesentlich konzentrierende verschlankten Autoindustrie zu profitieren“.
Text: Jo Beckendorff/WFSGI, Foto: Jo Beckendorff