Wie die Accell-Gruppe mitteilt, hat es in jüngster Zeit Missverständnisse über unterschiedliche in Umlauf befindliche Jahresabschlüsse 2017 des Konzerns gegeben. Veröffentlichungen dazu gab es gerade in den niederländischen Zeitungen »Het Financieele Dagblad« und »De Telegraaf«. Genauer geht es um eine Angabe über die im Rahmen der Refinanzierung vereinbarte Fremdfinanzierungsquote (Term Loan Leverage Ratio) die im Jahresabschluss 2017 korrigiert wurde, berichtet Accell.
Diese Fremdfinanzierungsquote wird für jedes Quartal ermittelt, indem die Bankkredite (term loan) dividiert werden durch den EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände). Im Rahmen der mit verschiedenen Banken im März 2017 vereinbarten Refinanzierung der Accell Gruppe war festgelegt worden, dass diese Quote 2,5 nicht überschreiten dürfe. An diese Verpflichtung habe sich Accell jederzeit gehalten, versichert der Konzern in einer Pressemitteilung. Per Ende 2017 habe die Quote bei 1,7 gelegen, zum Ende des zweiten Quartals 2018 bei 1,8.
Accell hatte mit einer Pressemitteilung vom 10. März 2017 über die Refinanzierung und die zugehörigen Bank Covenants (Vertragsklauseln) informiert. Den Wortlaut wiederholen die Niederländer jetzt: »Die Accell-Gruppe hat sich mit einem Konsortium von sechs Banken auf eine erneuerte Zusammenarbeit geeinigt auf eine neue Konzernfinanzierung geeinigt. Die neue Finanzierung in Höhe von insgesamt 375 Millionen Euro (mit der Option auf einen zusätzlichen Betrag von 150 Millionen Euro für zukünftige Akquisitionen) bietet mehr Flexibilität bei besseren Konditionen und hat eine Laufzeit von maximal fünf Jahren mit einer möglichen Verlängerung von zwei Jahren. Die Finanzierung besteht aus einem langfristigen Darlehen und einem revolvierenden Kredit. Die Covenants (Klauseln) basieren auf Ergebnissen (Darlehen/EBITDA), Working Capital (Fremdkapitalreferenz) und Solvenz.«
Am 13. März 2018 hatte Accell dann den Jahresabschluss 2017 auf der Website veröffentlicht. In einer Passage in Abschnitt 16 »Verzinsliche Darlehen« von Kapitel 5.7 »Notes« hatte es nach den heutigen Angaben von Accell einen Fehler in der Darstellung der Bank Covenants gegeben. Das wurde am 28. März 2018 korrigiert, und zwar sowohl in der Online-Version des Jahresabschlusses auf der Website der Accell-Gruppe ab 28. März 2018 als auch in der gedruckten Version des Geschäftsberichts. Auch bei der Präsentation auf der Hauptversammlung am 25. April 2018 und bei Analystenpräsentationen habe man die korrekte Formulierung verwendet.
Wie Accell berichtet war aber eine unkorrigierte Version auf einer Online-Plattform und über die niederländische Finanzmarktaufsicht AFM weiter verfügbar.
Accell betont, dass die ursprüngliche Fassung keinerlei Einfluss auf die dargestellten Zahlen zum Eigenkapital oder Ergebnis habe und nicht die Richtigkeit der Aussagen über die Finanzsituation des Unternehmens aus dem Jahresabschluss 2017 in Abrede stelle. Accell habe jedes Quartal die Anforderungen aus der Konzernfinanzierung umfassend erfüllt.
vz