Mercedes hat auf der IAA Nutzfahrzeuge ein Assistenz-System vorgestellt, das Lkw-Fahrer vor Personen im toten Winkel warnt: »Blind-Spot-Assist« heißt es. Der ADFC hätte solche Systeme gerne als Pflicht für alle Hersteller und Modelle, heißt es in einer Pressemitteilung der Fahrradfahrerorganisation.
Aus Sicht des ADFC sollten noch weitere Systeme Pflicht werden: Abbiegeassistent, Notbremsassistent sowie Intelligent Speed Assistance. ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork: »Alle reden über selbstfahrende Autos und Mobilität 4.0, aber auf den Straßen kommt täglich ein Radfahrer ums Leben. Bei etwa jedem zehnten tödlichen Fahrradunfall ist ein fahrlässig abbiegender Lkw der Verursacher. Dabei gibt es marktreife elektronische Systeme, die genau das in vielen Fällen verhindern können! Auch Speditionen sollten ein Interesse daran haben, dass elektronische Systeme den Fahrern helfen, solche traumatisierenden Unfälle zu verhindern. Wir fordern den Bundesverkehrsminister auf, sich auf EU-Ebene für den verpflichtenden Einsatz von elektronischen Systemen zum Radfahrer- und Fußgängerschutz bei Lkw stark zu machen!«
Als wichtigste Elemente für mehr Radfahrer- und Fußgängersicherheit müssten hinzukommen Tempo 30 innerorts sowie eine fehlerverzeihende Infrastruktur, darauf hat Stork kürzlich bei einem Sicherheits-Symposium im Bundesverkehrsministerium hingewiesen. Außerdem seien – bei hohem Kfz-Aufkommen und höheren Geschwindigkeiten – breite, geschützte Radfahrstreifen mit einer physischen Barriere zum Autoverkehr erforderlich. Auch intelligentes Kreuzungsdesign, durch das Radfahrer im Sichtbereich des Autoverkehrs sind, sowie geeignete Ampelschaltungen erhöhten die Sicherheit.
vz/Bild: ADFC/Jens Lehmkühler