ADFC-Radreiseanalyse 2016: 11 Prozent mehr Radreisen

Der ADFC, Interessensvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit, hat in seiner Radreiseanalyse 2016 Zahlen zum Thema Radreisen zusammengetragen und auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) vorgestellt. Demnach haben im vergangenen Jahr 4,5 Millionen Bundesbürger Radreisen unternommen, 11 Prozent mehr gegenüber 2014. Insgesamt 31,5 Millionen Übernachtungen gehörten dazu, die damit etwa 10 Prozent vom Gesamt-Inlandstourismus erreichten.

Hochgerechnet wurden von den Übernachtungsgästen 2015 etwa 2,3 Milliarden Euro für Unterkunft, Verpflegung und Kulturgenuss und von den Tagesgästen etwa 2,4 Milliarden Euro ausgegeben. Grundlage für diese Berechnung sind die 2007 vom Bundeswirtschaftsministerium erhobenen Umsatzzahlen. Diese, so kritisiert der ADFC, seien allerdings veraltet und fordert schon länger eine neue Grundlagenuntersuchung Radtourismus vom Bund.
Elektrorädern und Pedelecs machen hügelige und bergige Regionen besser erreichbar. Sie seien ein Wachstumstreiber im Deutschlandtourismus, formuliert der ADFC. Ihr Anteil an den genutzten Reiserädern hat sich mit 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr verdoppelt (5,5 Prozent).
Beliebtester Radfernweg in Deutschland ist zum 12. Mal der Elberadweg. Es folgen mit deutlichem Abstand Weser-Radweg und Ruhrtal-Radweg, auf Rang 4 der Donauradweg. Auf den weiteren Listenplätzen liegen Ostseeküsten-Radweg, Rheinradweg, Mosel-Radweg, Main-Radweg, Bodensee-Radweg (neu unter den Top Ten) und der Ems-Radweg.
Radreisende aus Deutschland bleiben offensichtlich gern im eigenen Land (82 Prozent). So sind für die Saison 2016 vor allem Radreisen entlang des Ostseeküsten-Radwegs geplant – gefolgt von Bodensee-Radweg und Rheinradweg. Reiseziele im Ausland liegen hauptsächlich in Österreich, Italien und Frankreich.
Die meisten Radtouristen wollen für ihre Anreise die Bahn nutzen. Hier hat der ADFC einen Schwachpunkt ausgemacht. Er bemängelt die fehlenden Fahrradmitnahme-Kapazitäten im DB-Fernverkehr und nicht vorhandene durchgehende Verbindungen. »Die Fernbus-Branche hat den Wettbewerbsvorteil Fahrradmitnahme längst erkannt und umgesetzt«, sagt Raimund Jennert, ADFC-Bundesvorstand Tourismus.

Hintergrund zur ADFC-Radreiseanalyse
Die ADFC-Radreiseanalyse ist eine repräsentative Befragung unter mehr als 6.000 Bundesbürgern. Sie wurde in diesem Jahr zum 17. Mal durchgeführt. Die Online-Befragung fand im Winter 2015 statt. Als »Radreise« wurde eine Reise definiert, die das Radfahren als Hauptmotiv hat und mindestens drei Übernachtungen umfasst.
Zitierte Quellen: Grundlagenuntersuchung Fahrradtourismus in Deutschland (Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Berlin 2009) sowie Fakten und Zahlen 2014 (Deutscher Reiseverband, Berlin 2015) und Tourismusanalyse 2016 (Stiftung für Zukunftsfragen, Hamburg 2016).

Alle Ergebnisse der Studie im Webdossier ADFC-Radreiseanalyse 2016.
http://www.adfc.de/14798
www.adfc.de
Grafiken: ADFC

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