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ADFC und VDV äußern Kritik an Kaufprämien für E-Autos
VDV-Präsident Jürgen Fenske.

Das Vorhaben der Bundesregierung, den Kauf von Elektroautos mit einer Prämiere zu unterstützen, stößt auf heftige Kritik. Als Interessensvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland meldete sich der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) zu Wort und auch der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Branchenverband für den öffentlichen Personen- und Schienengüterverkehr äußerte sich dazu.

»Verkehrs- und umweltpolitisch verfehlt« lautet das Urteil des VDV zur Regierungsentscheidung. Für alle Unternehmen des Personen- und Schienengüterverkehrs, die in Deutschland elektrische Bahnen betreiben, sei diese Entscheidung ein Nackenschlag, sagte VDV-Präsident Jürgen Fenske. Völlig unverständlich sei, dass die Bundesregierung nun wieder zusätzlich hunderte Millionen Euro für E-Pkws zur Verfügung stelle, während die Belastungen durch Stromsteuer, EEG-Umlage, etc. für die elektrisch betriebenen Bahnen in Deutschland seit Jahren steigen würden. »Die Automobilindustrie fährt jedes Jahr Rekordgewinne ein und bekommt nun ein 600-Millionen-Euro-Geschenk des Bundes, während die Gewinnmargen im Eisenbahnverkehr unter anderem durch gesetzliche Regelungen immer weiter sinken.«

Stork: »Auto-Förderung ist old school!«

Auch der ADFC spart nicht mit Kritik. Er sieht die Maßnahme als fatales verkehrspolitisches Signal und fordert Ausgleichszahlungen für Fuß-, Rad- und öffentlichen Verkehr.
ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork sagt: »Die Bundesregierung schlägt den Städten und den Bürgern vor den Kopf. Alle wissen, dass unsere Verkehrsprobleme nicht durch mehr Autos gelöst werden, sondern durch weniger! Mehr Fußverkehr, mehr Fahrrad, mehr öffentlicher Verkehr – und mehr geteilte Fahrzeuge, das sind Antworten auf die Probleme unserer Zeit. Eine Kaufprämie für Privatautos ist ein rückwärtsgewandtes Konzept, daran ändert auch das große ‚E‘ nichts!«
Die autozentrierte Verkehrspolitik in Deutschland habe dazu geführt, dass selbst kürzeste und völlig unsinnige Strecken mit dem Auto zurückgelegt werden, so der Hinweis des ADFC. Die Hälfte aller Autofahrten sei weniger als fünf Kilometer lang und könne leicht auf dem Rad zurückgelegt werden. 51 Prozent aller motorisierten Transporte in europäischen Städten könnten auf Lastenräder verlagert werden, das zeigten EU-Studien. »4.000 Euro Kaufprämie für E-Lastenräder – das wäre mal ein innovatives verkehrspolitisches Signal!, meint Stork.
Fotos: ADFC/Clemens Bilan, VDV

 

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