Der Versicherer Allianz fordert eine generelle Helmpflicht für alle Radfahrer. Grund: mehr als 40 Prozent der schweren Verletzungen bei Radfahrern in Kollisionen mit Pkw seien Kopf– oder Gehirnverletzungen. In ihrem Sicherheitsreport weist die Versicherung darauf hin, dass besonders ältere Verkehrsteilnehmer auf dem Pedelec oder E-Bike gefährdet seien.
In dem Report des Allianz Zentrum für Technik werden ausschließlich nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer betrachtet. So waren an den rund 300.000 gemeldeten Straßenverkehrsunfällen in 74.955 Fällen Radfahrer beteiligt. Jede zehnte im Straßenverkehr getötete Person ist ein Fahrradfahrer. Während 2012 die Anzahl der im Straßenverkehr getöteten Personen insgesamt um 10,2 Prozent zurückging, stieg die Zahl der getöteten Fahrradfahrer um 2 Prozent auf 406 Personen an. Bei Unfällen mit einem Fahrzeug sei der folgende Aufprall auf den Boden doppelt so folgenschwer wie der Anprall ans Fahrzeug, berichtet die Allianz. Auch bei Alleinunfällen zögen sich jährlich rund 4.500 Fahrradfahrer schwere bis tödliche Verletzungen zu, heißt es weiter.
„Ein deutlicher Rückgang der im Straßenverkehr verletzten oder getöteten Personen wird ohne ein besonderes Augenmerk auf die Fußgänger und Fahrradfahrer nicht zu erreichen sein„, sagt Severin Moser, Mitglied im Vorstand der Allianz Deutschland AG und Vorstandsvorsitzender der Allianz Versicherungs-AG. „Bei einem Fahrradunfall ist der einzige Schutz für den Kopf ein Fahrradhelm. Die Wahrscheinlichkeit eine Gehirnverletzung zu erleiden, liegt ohne Helm mehr als doppelt so hoch wie mit Helm. Aus Sicht der Schadenprävention fordert die Allianz deshalb eine allgemeine Helmpflicht für Fahrrad– und Pedelec-Fahrer.“
E-Bike-Fahrer seien laut Allianz besonders betroffen: Zum einen aufgrund der höheren Kilometerleistung sowie der größeren Durchschnittsgeschwindigkeit der Räder, zum anderen wegen der Altersstruktur ihrer Nutzer; rund 57 Prozent aller Pedelec– und E-Bike-Fahrer seien älter als 60 Jahre und die Helmtragequote bei dieser Altersgruppe liege bei vergleichsweise geringen 11 Prozent, so die Allianz. Die Zahlen dazu gehen aus einer Untersuchung zur Helmtragequote des Bundesamts für Straßenwesen hervor. Zum Vergleich liegt die Tragequote bei Kindern bis ins Grundschulalter bei 56 Prozent, bei Jugendlichen (11 bis 16 Jahre) sinkt die Quote auf 19 Prozent und fällt bei 17- bis 30-Jährigen auf fünf Prozent.
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