In der letzten Novemberwoche hat das Business-to-Consumer (B2C)-Geschäft von Amer Sports – dem börsennotierten Dach von Marken wie Arc’Teryx, Salomon (inklusive der Fahrrad-Komponentenmarke Mavic), Suunto etc. – erstmals die Schallmauer von einem Jahresumsatz von 100 Millionen Euro gesprengt. Für die Finnen ist das laut eigenen Angaben „ein echter Meilenstein, der die Kraft unserer 2010 eingeleiteten Firmenstrategie manifestiert“…
Das B2C-Geschäft von Amer Sports besteht aus eigenen Marken- und Partnerstores, Factory-Outlets und E-Commerce-Stores. Dieses Geschäft komplimentiert laut den Finnen das traditionelle Fachhandelsgeschäft, über die sämtliche Sportprodukte der Amer-Marken vertriebsmäßig rollen.
In den letzten vier Jahren sei vor allem das eigene Salomon-Marken-, das portfolioübergreifende Factory-Outlet- sowie das E-Commerce-Geschäft mit den Marken Arc’teryx, Precor, Salomon, Suunto und Wilson stark ausgebaut worden. Dabei sei auch das Monomarken-Storekonzept der zur Salomon Group gehörenden kanadischen Premium-Outdoor-Marke Arc’Teryx profitabel eingeschlagen. Laut Amer Sports’ Senior Vice President Marketing & B2C Victor Duran ist „B2C eine tolle Möglichkeit Konsumenten für sich zu gewinnen, die kommerzielle Expansion voranzutreiben und unsere Softgoods-Verkäufe zu beschleunigen“.
Weltweit überschaut Amer Sports Ende 2014 circa 260 Markenstores – davon 110 eigene sowie circa 150 Partner-Stores. Von diesen 260 stationären Monomarken-Läden entfallen alleine 196 auf Salomon-Markenstores. Gerade die Marke Salomon ist in der Amer-Sports-Welt gut mit Softgoods aufgestellt. Zu den stationären Läden gesellen sich international dann noch 62 E-Commerce-Stores.
Einer der Gründe für die 2010 getroffene Entscheidung, das eigene B2C-Geschäft zu pushen, lag in dem Bestreben, margenträchtige Softgoods-Verkäufe in den Vordergrund zu stellen. Mit Hartware alleine haben insbesondere Amer Sports’ Ski-Marken unter dem Dach der Atomic Group (Atomic, Dynamic, Volant etc.) sowie Salomon zu kämpfen. Mit dem Wunsch das Softgoods-Geschäft voran zu bringen wurden damals – natürlich nicht zur Freude der langjährigen Fachhandelspartner – neue Vertriebswege und -strategien eingeschlagen. Für eine Omnipräsenz im globalen Markt müsse ein Omni-Vertriebskanals-Netz aufgebaut werden.
Die Frage, wo Amer Sports B2C-Geschäft in fünf Jahren stehen wird, beantwortet Amer Sports-Präsident und -CEO Heikki Takala wie folgt: „Wir werden den eingeschlagenen Weg einer gut ausbalancierten Vertriebs-Strategie weiter verfolgen, der den Endverbrauchern mehr Markenerfahrung mit Blick auf mehr Markengebrauch und Einkaufsmöglichkeiten bringt.“
Ziel sei es, das B2C-Geschäft auf ein Minimum von 10 Prozent des Gruppenumsatzes zu hieven. Jetzt wird aber erst einmal die oben genannte erzielte B2C-Jahresumsatz-Schallmauer von 100 Millionen Euro gefeiert. Und: Man sei „hungrig auf mehr“.
Text: Jo Beckendorff/Amer Sports, Fotos: Amer Sports