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Enve-Mutter Amer Sports Inc. mit schwächelndem NYSE-Börsenstart
Laut Anbieter Amer Sports sollte ein Börsengang (IPO) der Ausgangspunkt die Vision, ein weltweit führender Anbieter von Premium-Sport- und Outdoor-Marken zu werden, beschleunigen. Die letzten Donnerstag (1. Februar) gefeierte Erstnotierung an der New Yorker Börse unter dem Kürzel »AS« startete dann zwar mit einem leichten einstelligen Plus, blieb damit aber weit unter den Erwartungen.
Großer Tag für Amer Sports Inc.: am 1. Februar wurde der Börsengang an der New Yorker Börse gefeiert.Foto: Amer Sports

Kurzer Rückblick: Die finnische Sportgröße Amer Sports – neben dem Karbon-Laufrad- und Rahmenproduzenten Enve Composites mit den zehn weiteren Sport- und Outdoor-Marken Armada, Arc’Teryx, Atec, Atomic, DeMarini, Evoshield, Louisville Slugger, Peak Performance, Salomon, Wilson im Weltmarkt – war bis 2019 an der heimischen Börse in Helsinki gelistet. Kurz nachdem ein Konsortium namens Mascot Bidco unter Führung des chinesischen Sportriesen Anta Sports Products Limited die Finnen am 29. März 2019 für 5,2 Milliarden USD (zum heutigen Umrechnungskurs 4,8 Milliarden Euro) übernommen hatte, nahmen die Chinesen den Anbieter am 15. August 2019 von der Helsinki-Börse (Stichwort Delisting).
IPO spült 1,37 Milliarden USD anstelle erhoffter 1,8 Milliarden USD in die Kasse
Mit dem aktuellen Börsengang von Amer Sports an der New Yorker Börse wollten die Chinesen eigentlich 1,8 Milliarden USD (1,7 Milliarden Euro) einnehmen. Nun spülte das IPO von Amer Sports Inc. »nur« 1,37 Milliarden USD (1,26 Milliarden Euro) in die Kasse. Circa 60 Prozent der ausgegebenen Aktien, die mit einem Erstausgabe-Kurs von 13,00 USD (12,00 Euro) unter der Spanne von 16,00 bis 18,00 USD (14,80 bis 16,60 Euro) blieben (zum Zeitpunkt dieses Schreibens allerdings auf um die 15,00 USD = 13,85 Euro geklettert waren), wurden von einem chinesischen Investment-Trio aus dem Konsortium Mascot Bidco (das Amer Sports unter Anta-Führung übernommen hatte) geschluckt. Damit halten sie weiter eine Mehrheit in ihren Händen.
Schulden drücken
Laut Börsen-Insidern hielten sich Anleger bei Amer Sports zurück, weil sich das Unternehmen unter der Mutter Anta Sports in die Abhängigkeit des chinesischen Marktes begeben haben soll. Dort machen die Finnen mittlerweile rund 20 Prozent ihres Geschäfts.
Was aber noch viel mehr ins Gewicht gefallen sein dürfte: Amer Sports hat seit 2020 keine Gewinne mehr eingefahren. Zudem soll ein Schuldenberg von 2,1 Milliarden USD (1,9 Milliarden Euro) drücken. Daran ändert auch nicht das in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2023 eingefahrene Umsatzplus von 29,8 Prozent (verglichen mit 01-09/2022) auf 3,05 Milliarden USD (2,82 Milliarden Euro). Dem steht nämlich ein Nettoverlust von 115,6 Millionen (106,7 Millionen Euro – 01-09/2022: 104,4 Millionen USD = 96,4 Millionen Euro, plus 10,7 Prozent) gegenüber.
Nichtsdestotrotz schaut Amer Sports-CFO Andrew Page, der in New York zusammen mit Amer Sports-CEO James Zheng die Börsenglocke zum IPO läutete, mit Verweis auf den langfristigen Wert für bestehende und Neu-Aktionäre positiv nach vorne.

Text: Jo Beckendorff

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