Gerüchte gab es schon seit Wochen, jetzt ist der Deal auch offiziell bekanntgegeben worden: Am 2. Mai verkündete die börsennotierte finnische Amer Sports Corporation mit Sitz in Helsinki die angestrebte Übernahme von Salomon aus Annecy/Frankreich.
Die bisherige Mutter Adidas-Salomon AG war schon länger nicht mehr mit dem Geschäft von Salomon zufrieden, heißt es unter Insidern. Erhoffte Synergien waren ausgeblieben.
Künftig wird Amer Sports bei Salomon inklusive deren Marken Salomon, Bonfire, Arc’Teryx, Cliché sowie der Fahrradkomponenten-Marke Mavic die Fäden ziehen. Was dabei aus der erst vor einiger Zeit kreierten Mavic-Adidas Cycling-Verbindung wird, bleibt abzuwarten. Erst im letzten Jahr war Adidas Cycling mit seiner Bikewear sowie Radschuhen nach Annecy zu Mavic gezogen und zur Mavic-Adidas Cycling-Gruppe zusammengefaßt worden.
Laut Pressemitteilung muß der Deal allerdings erst noch von „ganz oben“ (sprich von den Kartellbehörden) abgesegnet werden. Der Gesamtwert der Übernahme soll bei 485 Millionen Euro liegen. Die komplette Übernahme soll bis Ende 2005 abschlossen sein – wobei Verkäufer Adidas im Zuge einer „weichen“ Übernahme noch für die nächsten drei Jahre mit Amer kooperieren will. Salomon selbst konnte 2004 einen Gesamtumsatz von 653 Millionen Euro einfahren. Der operative Gewinn lag im letzten Jahr bei 9 Millionen Euro.
Um sich stärker auf das Segment Sport zu konzentrieren, hatte Amer Sports erst vor einigen Jahren sein einst führendes Tabakgeschäft verkauft. Momentan lenken die Finnen die Marken Atomic Group (Wintersport) Wilson (Racketsport, Basketball), Suunto (Sport-Meßgeräte) sowie Precor (Fitneßgeräte).
Mit Salomon und seinen Marken im Rücken stemmt Amer Sports künftig ein Sportunternehmen, das weltweit circa 6.800 Mitarbeiter beschäftigt und einem Gesamtumsatz von 1,7 Milliarden Euro erzielt.
– Jo Beckendorff –