Für sein E-Bike-Modell »Stellar« hat E-Bike-Direktanbieter Ampler Bikes OÜ eine erste Umweltverträglichkeits-Analyse in Auftrag gegeben und nun – nachdem die Einführung der neuen E-Bike-Generation bereits Anfang des Jahres stattgefunden hatte – veröffentlicht. Um das Branchen-Bewusstsein für die über den CO2-Fußabdruck hinausgehenden Umweltauswirkungen von Fahrrädern zu schärfen, wurde dieser Bericht zur Lebenszyklus-Analyse (LCA) laut den Esten »so transparent wie möglich« gestaltet.
Nachdem die Fahrradindustrie laut Ampler Bikes jahrelang einen »Freifahrtschein« in Sachen Nachhaltigkeit erhalten hat, setzt sich der Alltagsrad-Direktanbieter jetzt »für die Verantwortlichkeit für Ressourceneffizienz und die positiven Auswirkungen ein, die Fahrräder haben können, wenn sie Autos und andere umweltschädliche Verkehrsmittel ersetzen«.
Hier einige Details aus der Life Cycle Analyse des oben genannten Ampler-Modells:
– Das Ampler Stellar verursacht durch sein geringes Gewicht etwa 10 Prpzent weniger Treibhausgas-Emissionen als ein schwereres E-Bike von durchschnittlich 25 Kilogramm.
– Zu den wichtigsten Faktoren, die sich auf den CO2-Fußabdruck auswirken, gehören energieintensive Metalle, der Lufttransport von Komponenten, kohlenstoffintensive Energieversorgungsnetze für die Herstellung und das Aufladen der Fahrräder sowie die Verbrennung bestimmter Abfallarten, wie zum Beispiel Reifen, durch die Abfallverwertungsindustrie.
– Der gesamte Kohlenstoff-Fußabdruck von »Stellar« beträgt 815 Kilogramm CO2-Äquivalente, berechnet von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung. Die Zahlen zwischen verschiedenen Unternehmen sind nicht vergleichbar, da unterschiedliche Methoden der Kohlenstoffbilanzierung angewandt werden.
– Es werden Ergebnisse aus allen 18 Wirkungskategorien zur Verfügung gestellt, wobei der Schwerpunkt auf der globalen Erwärmung, der Verknappung von Bodenschätzen und der Meeres-Ökotoxizität liegt (Anmerkung des RadMarkts: Ökotoxikologie ist eine fächerübergreifende Wissenschaft, die sich mit den Auswirkungen von Stoffen auf die belebte Umwelt befasst).
– Um andere Probleme, wie zum Beispiel die Meeresökotoxizität, anzugehen, ist die Kooperation mit der Industrie erforderlich, da die Probleme nicht in der direkten Kontrolle von Ampler liegen. Diese Probleme entstehen hauptsächlich in den vorgelagerten externen Produktionsschritten oder in den nachgelagerten Schritten der Abfallentsorgung.
Der komplette LCA-Report (auf Englisch) kann ab sofort unter diesem Link kostenlos heruntergeladen werden.
Text: Jo Beckendorff/Ampler Bikes, Foto: Ampler Bikes