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Anerkennung für Quereinsteiger – VSF begrüßt geplantes Gesetz zur Berufsbildungsvalidierung und -digitalisierung
Mit dem Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz, das vom Bundeskabinett jetzt beschlossen wurde, sollen berufliche Fertigkeiten formal anerkannt werden, die nicht über den klassischen Bildungsweg und entsprechende Abschlüsse erworben wurden. Der Verbund Service und Fahrrad (VSF) begrüßt das und erwartet positive Auswirkungen auf den Fahrradfachhandel und die gesamte Branche in Deutschland.

Das Gesetz sieht vor, dass Menschen ohne formalen Berufsabschluss sich ihre beruflichen Qualifikationen am Maßstab des entsprechenden Ausbildungsberufs bescheinigen lassen können. Festgestellt werden soll die Qualifikation bundesweit einheitlich und durch die bestehenden Prüfungsgremien der dualen Ausbildung. Voraussetzung ist, dass die betroffene Person das eineinhalbfache der für den Beruf vorgeschriebenen Ausbildungszeit als Berufspraxis vorweisen kann.

Das Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz ist ein zentraler Bestandteil der »Exzellenzinitiative Berufliche Bildung«. »Wir wollen Menschen ohne formalen Berufsabschluss einen Weg eröffnen, ihre Berufserfahrung und ihre Kompetenzen sichtbar zu machen und wieder Anschluss an das Bildungssystem zu bekommen. So wird aus einem verpassten Abschluss eine zweite Chance«, erklärt Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP).

Der VSF e.V. hat sich ebenfalls auf die Fahnen geschrieben, bei der Modernisierung von Wegen in Ausbildung und Beruf mitzuwirken und Qualifizierungsangebote für Personen mit ‘atypischen’ Berufsbiografien auf- und auszubauen. Im Fahrradfachhandel mit mehr als 45.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten sind Seiten- und Quereinsteiger schon seit vielen Jahren unverzichtbare Leistungsträger. Die Anzahl der in ‚Fahrradberufen‘ ausgebildeten Personen liegt deutlich unter dem Bedarf des Handels. Eine Erhebung von Bike & Co und VSF kam für 2020 auf eine ‚Lücke‘ im Handel von rund 13.000 Stellen in Werkstatt und Verkauf.

Stephan Fuchs, Leiter der VSF-Akademie: »Wir sehen in der Gesetzesinitiative einen absolut sinnvollen Modernisierungsschritt, der auf Realitäten des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes reagiert. Die Ausbildungszahlen liegen seit Jahren deutliche unter dem Bedarf der Branche. Gleichzeitig wollen viele Menschen in der Fahrradwirtschaft aktiv sein – das Image der Branche ist hervorragend. Es muss uns besser gelingen, alle Interessierte und ganz besonders Menschen mit Migrationshintergrund, unterbrochenen Schul-, Ausbildungs- und Berufsbiografien oder ausländischen Zertifikaten abzuholen und passgenau zu qualifizieren. Die Bedeutung der dualen Ausbildung bleibt überragend. Eine Aufgabe für alle in der Branche ist die Stärkung der oftmals ehrenamtlichen Prüfungsgremien.«

Zur Entlastung der Prüfer beitragen und gleichzeitig die Qualität und Effizienz der Prüfungen erhöhen könne auch die Digitalisierung von Prüfungsverfahren und der Abbau von Schriftformerfordernissen, wie im Gesetz geplant. Das Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz muss nun noch durch den Bundestag und Bundesrat.

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