Der am 4. April gestartete Arbeitsstreik bei Shimano (Kunshan) Bicycle Parts Co., Ltd. wurde laut inoffiziellen Angaben von Shimano am letzten Donnerstag (10. April ) beendet. Die Probleme, die den Streik verursacht hatten seien gelöst. Und – wichtig für die Branche zu wissen: Der einwöchige Streik wird nicht zu irgendwelchen Lieferverspätungen führen. Hier einige Hintergründe zum Arbeitsstreik über den nur spärliche Informationen nach draußen flossen…
Shimano (Kunshan) Bicycle Parts Co., Ltd. ist eine der größten Produktionsstätten von Shimano. Hier werden mit über 1.200 Mitarbeitern Fahrradkomponenten der Einstiegsklasse produziert (die wahrscheinlich vor allem an Fahrräder für den prosperierenden heimischen chinesischen Markt montiert werden). An dem Streik sollen sich 800 Mitarbeiter beteiligt haben. Sie brachten die Produktion zum Erliegen.
Bei dem Streik ging es vor allem um den Umzug der alten Kunshan-Fabrik in eine neue und ebenfalls in Kunshan gelegene Produktionsstätte. Das Grundstück, auf dem sich die alte Fabrik befindet, ist im Zuge des rasanten Ausbaus in und um Schanghai herum in den Blickpunkt der Stadtplaner gerückt. Der einstige Industriepark, in dem Shimano und andere derzeit noch produzieren, soll laut Regierungsbeschluss zu einem City-Center umgebaut werden. Somit wurde den dortigen Unternehmen ein Grundstück in einem nahe gelegenen neuen Industriepark zugewiesen.
Im Zuge des Shimano-Kunshan-Umzugs sollten wohl auch einige langjährige Mitarbeiter ihren Hut nehmen. Die wehrten sich und wollten eine Entschädigung. Außerdem – so ihr Vorwurf – seien sie nicht ausreichend bezahlt worden. Da sich Shimano diesbezüglich aber innerhalb der gesetzlichen Regelungen der Regierung Chinas bewegt haben soll, mischte diese sich auch nicht ein. Weil der Streik aber doch schon eine gewisse Größe hatte, kam unter anderem auch die Polizei im Einsatz.
Wie auch immer: Eine problemloser Umzug drohte mit dem Streik zu scheitern. Dies konnte nun nach einer Einigung und dem damit einhergehenden Ende des Arbeitsstreiks abgewendet werden. Eine offizielle Stellungnahme seitens Shimano wird es zu diesem Fall nicht geben.
Was der RadMarkt inoffiziell erfuhr (und für Shimano von Bedeutung ist): Der Streik konnte beendet werden. Und: Es wird keinerlei Lieferverspätungen geben. Wobei Europa sowieso nicht groß davon betroffen gewesen wäre, weil die Kunshan-Fabrik ausschließlich Produkte im Einstiegsbereich produziert und diese hauptsächlich in den chinesischen Markt rollen.
Text: Jo Beckendorff