Der Kaufvertrag des Auktionsverkaufs war schon aufgesetzt und Bestandteil des 62-seitigem Schreibens, dass das verantwortliche Konkursgericht in Durham/North Carolina zusammengestellt hatte. Eigentlich sollte vorgestern (22. Januar) nur noch unterschrieben werden. Als der interessierte Käufer HTM Holdings USA, Inc. – eine Tochter von Head Sport – dann aber plötzlich 9 Millionen US$ in bar in den geplanten Verkauf in Höhe von 21,5 Millionen US$ einbeziehen wollte, verschob der sehr aufgebrachte Konkursrichter Benjamin Kahn den Termin laut Mitteilung des U.S.-Branchen-Fachblatts Bicycle Retailer & Industry News (BRAIN) für weitere Verkaufsgespräche auf den 1. Februar. Somit könnte das zweite (und weitaus höhere) Gebot des einstigen ASE-Produktionspartners Ideal Bike Corporation (siehe vorherige ASE-Konkurs-Berichterstattung im RadMarkt-Web) doch noch eine Chance erhalten.
Besagte 9 Millionen US$ sind Gelder aus den bereits laufenden Liquidationsverkäufen. Head ist angeblich davon ausgegangen, dass dieser Betrag in besagter Auktionssumme von 21,5 Millionen US$ enthalten sei. Dem ist aber nicht so. Er wird normalerweise – zusammen mit dem Erlös der Versteigerung – für Rückzahlungen an die Gläubiger verwendet. Das Inventar sei ausdrücklich von der Auktion ausgeschlossen gewesen.
Die ASE-Gläubiger, die zunächst eine Übernahme seitens Head Sport favorisierten, fühlen sich getäuscht und wollten den Auktionsverkauf so nicht zustimmen. Also wird alles wieder neu aufgerollt. Konkursrichter Benjamin Kahn legte den involvierten Parteien nahe, einen Kaufvertrag neu zu verhandeln und nächste Woche zurückzukehren.
ASE-Anwälte erklärten bereits, dass man sich – wenn keine Einigung mit Head zustande käme – auch noch einmal das Angebot der Investorengruppe um Ideal Bike Corporation genauer studieren würde.
Nun schauen alle Beteiligten auf den 1. Februar.
Text: Jo Beckendorff