Auf der letztjährigen Bike Brno stellt sich der damals gegründete tschechische Fahrrad-Fachhandelsverband ASPK erstmals offiziell vor (s. RadMarkt 12/06). Heute hat „Asociace specializovanych prodejcu jízdnich kol CR“ – so der volle Name – laut Verbandschef Petr Kohoutek 50 Mitglieder. Die dienten unter anderem als Basis einer allerersten Marktstudie für das Jahr 2006.
Abgestimmt mit dem staatlichen Zahlenmaterial (Import-, Exportstatistik etc.) hat Kohoutek und sein Team versucht, für das heimische Fahrradjahr 2006 profunde Zahlen zusammenzustellen. Dabei ging es vor allem, einmal herauszufinden, welcher Vertriebskanal welche und vor allem wie viel Fahrradware verkauft. Und vor allem: Wo steht der aufstrebende tschechische Fahrrad-Fachhandel im Vergleich zu den ebenfalls stark expandierenden internationalen Massenanbietern wie Tesco, Metro & Co.?
Kommen wir auf die finalen Kernaussagen dieser ASPK-Studie zu sprechen. „Der tschechische Fahrrad-Fachhandel ist der mit Abstand größte Absatzkanal für Fahrradprodukte und somit der wichtigste Partner für Hersteller und Importeure. Andere Vertriebskanäle spielen zumindest derzeit nur eine untergeordnete Rolle,“ macht Kohoutek klar. Und mit Blick in die Zukunft: „Der Kuchen wird derselbe sein. Optimistisch gesehen wird das Mobilitäts- bzw. Cityrad in den kommenden fünf bis zehn Jahren stark wachsen. Das hängt allerdings von der Entwicklung der Infrastruktur für Fahrradmobilität ab sowie einem höheren Lebensstandard, der es meinen Landsleuten ermöglicht, in ihre Freizeit zu investieren.“
Zudem erwartet ASPK eine starke Expansion Fahrradprodukt-verkaufender Filialisten sowie „ein Anwachsen der Internet-Verkäufe auf einen Anteil von 30 bis 40 Prozent der Gesamtverkäufe innerhalb der nächsten fünf Jahre“. Falls das passiere, müsse sich der heimische Fahrrad-Fachhandel künftig sehr warm anziehen.
Genaue Zahlen über den tschechischen Fahradmarkt 2006 in einer der kommenden RadMarkt-Ausgaben.
– Jo Beckendorff –