Am 9. März unterzeichneten die Siemens-Niederlassung Augsburg und die Stadtwerke Augsburg eine Pilotkooperation zur Entwicklung von Elektromobilität. Ziel dieser zunächst auf zwei Jahre angelegten Kooperation sei es, nicht nur zehn E-Ladestationen an Knotenpunkten der Stadt Augsburg aufzustellen, sondern auch neue Konzepte sowie praxisbezogene und kundenorientierte Lösungen zu entwickeln.
„Im Oktober letzten Jahres haben wir schon mit Siemens Augsburg eine Ladestation aufgestellt. Wir wollen eine Infrastruktur aufgebaut haben, wenn in einem Jahr erste Serienautos mit Elektro- oder Hybridantrieb auf den Markt kommen,“ erklärte Dr. Claus Gebhardt in seiner Funktion als Geschäftsführer der Stadtwerke Augsburg.
Georg Lutzenberger, Leiter der Siemens AG Niederlassung Augsburg, wies darauf hin, dass sein Unternehmen derzeit einen Wandel zur „green company“ vollziehe: „Siemens setzt von Herstellung bis Betrieb verstärkt auf Ökologie und Umwelttechnik.“ Dass gerade die Augsburger Niederlassung den Zuschlag für die Produktion der Ladestationen dieses Projekts erhalten hat, liegt nicht alleine an Lokalpatriotismus. Siemens-Augsburg baut laut dem kaufmännischen Verantwortlichen Mario Mattern „unter anderem Parkscheinautomaten. Da ist die Nähe zum Bau von E-Ladestationen naheliegend“.
Erst umsonst, später „Park&Charge“
Der Strom aus den Ladestationen sei zunächst kostenlos und stamme selbstverständlich ausschließlich aus regenerativer Energie. Mittelfristig würden dann bargeldlose Bezahlsysteme (Karo-Card) zum Einsatz kommen.
Rainer Schaal sprach in seiner Funktion als Umweltreferent der Stadt Augsburg davon, was er sich zukünftig vorstellen könnte: „ Wir denken langfristig an den Aufbau kleinerer Mobilitätscenter mit E-Bike-, E-Scooter- und Autoverleih. Diese Center sollten möglichst in der Nähe von Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel stehen, sodass diese in die Mobilitätskette mit eingebunden werden. Momentan suchen wir gerade geeignete Plätze.“ Für den weiteren Aufbau kämen dann – alles Zukunftsmusik – auch Fast-Food-Ketten, Einkaufshäuser und Parkplätze in Frage. In diesem Zusammenhang spricht Mattern auch von einer via Karo-Card abzubuchende Park&Charge-Gebühr, die man erheben könne.
Das Besondere an den Ladestationen des Augsburger Pilotprojekts: „Hier können alle zwei- und vierrädrigen Fahrzeuge aufgeladen werden.“ Pro Station können derzeit via Satelliten vier, später bis zu acht Fahrzeuge gleichzeitig aufgeladen werden. Natürlich könne jeder Bürger sein E-Fahrzeug zu Hause aufladen: „Für die Sicherheit des Verbrauchers ist es wichtig zu wissen, dass auch unterwegs Strom zu haben ist.“
Mehr über das Augsburger Pilotprojekt und welche Rolle dabei E-Bikes und E-Scooter spielen lesen Sie in einer der kommenden RadMarkt-Ausgaben.
– Jo Beckendorff –