Seit circa 20 Jahren ist der thailändische Bikeproduzent Bangkok Cycle Industrial Co., Ltd. als Aussteller auf der Taipei Cycle Show dabei. Im Laufe der Jahre hätten sich allerdings die Prioritäten verschoben, erklärte Managing Director Prakit Lertyaovarit (im Bild mit dem Infinite-Topmodell „R-Flow“ mit Carbonrahmen inklusive integrierter Sattelstütze sowie integriertem Headset und in den Bangkok-Cycle-Teamfarben Gold-Schwarz) dem RadMarkt in Taipeh…
Laut Lertyaovarit habe man in der Vergangenheit gezielt OEM-Kunden angesprochen: „Aufgrund des immer härter werdenden Wettbewerbs konzentrieren wir uns jetzt mehr auf unsere eigene Pemiummarke Infinite. Mit Infinite können wir unseren Kunden am besten zeigen wozu wir mit unserer Thai-Produktion in der Lage sind.“ Somit wurden am Stand von Bangkok-Cycle auch ausschließlich Infinite-Bikes präsentiert.
Bangkok Cycle hat Infinite 2011 gegründet. Die Premiummarke bietet eine Komplettrange an Fahrrädern mit Rahmen aus Chromoly, Aluminium und Carbon: “Bis auf Carbon werden alle Rahmen bei uns In-House Made in Thailand produziert.“
Auf lange Sicht will Bangkok Cycle, die sich im „Haifischbecken“ Fahrradproduktion tapfer gegen die Armada taiwanesischer Anbieter mit Produktionsstätten in Taiwan, China, Vietnam und Kambodscha behaupten und sich selbst als gute Alternative zu diesen Anbietern sehen, auch die Carbon-Produktion nach Thailand holen. O-Ton Prakit Lertyaovarit: „Thais sind für ihre gute Handarbeit bekannt. Wir glauben deshalb, auch gute Carbon-Rahmen bauen zu können. Gerade die Carbon-Produktion verlangt viel Handarbeit.“
Nichtsdestotrotz braucht das Unternehmen dafür professionelle Hilfe von außerhalb. Die hat sie in einem nicht näher benannten japanischen Partner aus der Autoindustrie gefunden. Dieses Nippon-Unternehmen ist auch schon seit einigen Jahren bei Bangkok Cycle vor Ort. Es bereitet die geplante Carbonrahmen-Produktion genauestens vor. Wann diese aber genau durchstarten soll – darüber hält man sich bei Bangkok Cycle vorsichtig-bedeckt.
Auf jeden Fall sehen sich Lertyaovarit und sein Team mit einer eigenen Carbon-Produktion an ihrem Stammsitz im thailändischen Bangkok im Rücken besser für den harten Wettbewerb internationaler Fahrradproduzenten gerüstet. Mit der eigenen Premiummarke Infinite könne man sich dann noch besser „als gute Produktionsalternative zu anderen großen Anbietern aus Asien in Szene setzen“.
Momentan wird Infinite in einigen asiatischen Nachbarländern sowie „ein bisschen in Frankreich“ verkauft: „Dieses Jahr werden wir allerdings in Deutschland und Japan starten. Außerdem führen wir gerade intensive Gespräche mit Vertriebspartnern in China.“
Text/Bild: Jo Beckendorff