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Bergfreunde trotzen allen Widrigkeiten mit guter 2023er-Bilanz
Der offiziell seit 3. Januar dieses Jahres zum französischen Sportartikel-Anbieter und -Filialist Decathlon S.E. gehörende (und auch Fahrradprodukte verkaufende) deutsche Bergsport-, Kletter- und Outdoor E-Commerce-Händler Bergfreunde GmbH hat sein Geschäftsjahr 2023 mit einem Gesamtumsatz in Höhe von 272 Millionen Euro abgeschlossen. Verglichen mit dem Vorjahr und dem allgemeinen Branchentrend ist das ein hervorragendes zweistelliges Plus von 12 Prozent.
Konnte seinen Umsatz selbst im Krisenjahr 2023 zweistellig hochfahren: der deutsche auch Fahrradprodukte verkaufende Bergsport-, Kletter- und Outdoor E-Commerce-Händler Bergfreunde.Foto: Bergfreunde GmbH

Damit trotzte der in Kirchentellinsfurt (acht Kilometer östlich von Tübingen) beheimatete Online-Händler dem Konsumtief und fährt gleichzeitig ein profitables Ergebnis ein. Weitere Zahlendetails werden allerdings nicht genannt.
Tatsache ist, dass sich die geringere Ausgabenbereitschaft der Verbraucher im Jahr 2023 erneut in deutlich gesunkenen Gesamtumsätzen im deutschen E-Commerce widerspiegelte. Laut dem Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) fiel der Brutto-Umsatz mit Waren erstmals zweistellig um 11,8 Prozent auf 79,7 Milliarden Euro.
Ganz anders die Jahresbilanz der Bergfreunde GmbH. Sie weist selbst im äußerst schwierigen Jahr 2023 ein profitables Ergebnis aus. Dieses basiert auf ein Sortiment von circa 40.000 Artikeln von über 850 Marken, die über eigene individualisierte und lokalisierte Online-Shops in insgesamt 12 europäischen Ländermärkten angeboten werden. Gelenkt wird das mittlerweile auf 700 Mitarbeiter setzende Geschäft aus dem Verwaltungsstandort Kirchentellinsfurt und einem ebenfalls bei Tübingen gelegenen Logistik-Center im Ergenzingen heraus.
Weiter auf Expansionskurs
Um die Wachstumsdynamik weiter aufrecht zu erhalten, setzt Bergfreunde auf Expansionskurs. »Wir wollen im europäischen Ausland weiterwachsen und in neuen Fokusmärkten Kunden hinzugewinnen. Es geht also eher darum, unser bestehendes Modell nochmal weiter nach oben zu skalieren«, berichtet Bergfreunde-Mitgeschäftsführer Ronny Höhn, »wir werden dabei unsere Ressourcen darauf konzentrieren, die Dinge zu tun, die wirklich zählen: Kundenbindung und -begeisterung durch die Kuration der richtigen Produkte und einem exzellenten Service.« Welche Rolle dabei die frische Mutter Decathlon spielt (und ob überhaupt), wird nicht kommuniziert.
Klimaschutz und Nachhaltigkeit
Was kommuniziert wird: der weitere Fokus auf Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsstrategie. Allerdings investiert das Unternehmen nicht in Kompensationsprojekte, sondern in die Bindung und Speicherung von CO2 im Boden.
Dafür wurde im vergangenen Jahr der Grundstein gelegt: In Zusammenarbeit mit dem deutschen Klimaschutzunternehmen Positerra GmbH hilft der Outdoorhändler regionalen Landwirten, ihre Bewirtschaftung so umzustellen, dass sie aktiven Humus-Aufbau betreiben. Emissionen werden dadurch langfristig im Boden gespeichert und zusätzlich die Biodiversität auf den Feldern erhöht. Auf diese Weise hat Bergfreunde in 2023 die Umstellung von Flächen zur Bindung von 1000 Tonnen CO2 unterstützt.
»Wir werden in den nächsten Jahren unser Karbon-Management weiter ausbauen und Nachhaltigkeitsprinzipien in unserer Sortimentsstrategie verankern«, erklärt Bergfreunde-Mitgeschäftsführer Matthias Gebhard, »wir gehen die letzte Meile bei unseren Science Based Targets – das sind unsere wissenschaftsbasierte Klimaziele zur Erreichung des 1,5° Zieles des Pariser Klimaabkommens – durch aktive Kommunikation mit unseren Lieferanten. Gemessen am Einkaufsvolumen wollen wir bei 75 Prozent unserer Lieferanten bis zum Jahr 2026 sicherstellen, dass sie sich ebenfalls wissenschaftsbasierte Klimaschutzziele setzen.«

Text: Jo Beckendorff

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