In mehr als über 35 Großstädten ist das von der Kölner BikeBike GmbH (www.bierbike.de ) kreierte Spaßfahrrad Bier-Bike nun im Einsatz. Hier und da gab es Vorab-Kritik an der bis zu 16 Personen fassenden rollenden Biker-Bar mit Pedalantrieb. Zuletzt hatte das Verwaltungsgericht Düsseldorf dem dortigen Bier-Bike-Partner und Verleiher am 16.10.2010 mitgeteilt, eine sogenannte Sondernutzungserlaubnis zu benötigen. Womit man leben kann. In München – laut eigenen Angaben Radl- und Bierhauptstadt Deutschlands – wurde aber soeben ein rigoroses Verbot ausgesprochen.
In der Bayernmetropole hatte die Verleihstation Pedalhelden (www.pedalhelden.de) – neben Bier-Bike mit Rikscha-Mobil, Conference-Bike, BillboardBike, StreetStepper und seit neuestem auch mit Nextbike in München gut dabei – nach ersten Querelen mit dem zuständigen Kreisverwaltungsreferat (KVR) zwei Gutachten vom TÜV-Rheinland sowie eines Sachverständigen eingereicht, die das Biker-Bike für unbedenklich halten. Trotzdem stoppte die Münchener Polizei den Pedalhelden mitten in der Saison einige Ausfahrten. „Wir sind ausgebucht und mussten allen vorgebuchten Kunden kurzfristig absagen. Das ist nicht nur geschäftsschädigend, sondern auch äußerst peinlich“, wettert Pedelhelden-Chef Dominic Staat.
Aber es kam noch dicker – und Deutschland lacht: Jetzt hat das KVR das Bier-Bike im Namen der Stadt komplett verboten. Dabei stützen sich die Bürokraten auf ein Gutachten von TÜV-Süd, der dieses Gefährt nicht mehr als Fahrrad, sondern Fahrzeug einordnet. Und für die würden nun mal verschärfte Anforderungen gelten. Von 17 Kriterien würde das Bier-Bike 12 nicht erfüllen – Schluss aus.
Staat hat die Faxen dicke: „Warum soll gerade in der Radl- und Bierhauptstadt München etwas gefährlich sein, was in zahlreichen anderen Städten bereits problemlos funktioniert?“ Aufgeben will er nicht: „Wir werden auf jeden Fall eine Klage einreichen.“
Bis das durch ist, ist die aktuelle Saison allerdings schon Schnee von gestern. Was die Pedalhelden besonders trifft: Haben sie doch erst im März ein erstes eigenes Ladenlokal in der Stadt bezogen. Die Investitionen dafür wurden auch mit Bier-Bike eingestrampelt. Diese Einnahmequelle ist erst einmal still gelegt.
– Jo Beckendorff –