Der einstige Biria-Ableger Bike Systems GmbH aus Nordhausen hat bereits am 10. August Insolvenz beantragen müssen. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Marco Comes von der Bremer Kanzlei-Filiale Wutzke & Förster in Erfurt bestellt. Der will sich allerdings zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht offiziell zu möglichen Rettungsaktionen äußern. Nur soviel: Diverse Interessenten scheinen vorgesprochen zu haben. Wer auch zu diesem erlauchten Kreis gehören soll, erfahren Sie hier.
Nachdem Finanzinvestor Lone Star das Biria-Werk in Neukirch geschlossen und einen Teileverkauf an Mitbewerber Mifa Mitteldeutsche Fahrradwerke AG abgewickelt hatte (und seitdem mit 25 Prozent an Mifa AG beteiligt ist), war es Branchenkennern zufolge nur noch eine Frage der Zeit, bis die nur noch als „verlängerte Werkbank der Mifa“ (Kompletträder wurden nicht mehr hergestellt) zum Zuge kommende Bike Systems aufgeben mußte. Da half auch die laut Mitteldeutsche Zeitung seit 10. Juni laufende Besetzung des Unternehmens seitens der 130 Beschäftigten, die um ihren Job kämpften, nicht mehr weiter: Die Produktion in Nordhausen steht bereits seit dem 30.Juni still.
„Die von Lone Star angebotene Summe hätte nicht mal ausgereicht, die Löhne für die Zeit des Kündigungsschutzes (ein bis sieben Monate, je nach Dauer der Betriebszugehörigkeit) auszuzahlen“, hieß es damals in der Thüringen Allgemeine Zeitung vom 11. Juli. “ Und: Mit „einem Appel und einem Ei“ wie in Neukirch wolle sich das Bike-Systems-Team nicht abspeisen lassen. Verhandlungen über ein Sozialplan und Interessenausgleich zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung wurden am 1. August ergebnislos beendet.
Laut Information des Hörfunksenders Landeswelle Thüringen soll jetzt aber nach dem vorläufigen Insolvenzantrag Rettung in Sicht sein. Gleich mehrer Interessenten seien zur Übernahme des Werks vorstellig geworden. Unter anderem dabei: Ex-Biria-Berater und Vorstandschef Gerhard Urbannek. Der denke an eine Lohnfertigung für vorerst zwei Jahre. Ein weiterer Interessent aus dem süddeutschen Raum sei hingegen sehr an dem Bau von High-end-Rädern in Nordhausen interessiert. Die Kanzlei Wutzke & Förster will dazu derzeit allerdings noch keinen Kommentar abgeben. Fortsetzung folgt.
– Jo Beckendorff –