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Bike24 07-09/2023: Komplettrad-Verkäufe rauf, PAC-Verkäufe runter
Wie bereits berichtet hatte der Vorstand des börsennotierten E-Commerce-Fahrradhändlers Bike24 Holding AG kurz vor Veröffentlichung seines dritten Quartalsberichts die bisherige Geschäftsjahr-Prognose »auf Basis vorläufiger Berechnungen für das dritte Quartal 2023« angepasst bzw. nach unten korrigiert. Im gestern (2. November) vorlegten Geschäftsbericht werden dann auch die weiterwachsenden Komplettrad-Verkäufe hervorgehoben und weniger die sinkenden PAC-Verkäufe (PAC = »Parts, Accessories & Clothing« - also Teile, Zubehör und Bekleidung). Außerdem wird die positive Entwicklung zur Margenverbesserung im dritten Quartal hervorgehoben. Die wurde dank durchgeführter Initiativen eingeleitet.
Foto: Bike24

»Wir sind mit den Ergebnissen des dritten Quartals zufrieden und stolz darauf, dass wir in einem nach wie vor herausfordernden Marktumfeld wichtige Positionen wie Lagerbestände und Liquidität auf ein gesundes Niveau verbessert haben«, betont Bike24-CFO Timm Armbrust, »auch wenn die Umsätze hinter unseren ursprünglichen Erwartungen zurückgeblieben sind, haben ausgewählte Promotion-Aktivitäten zu einer Reduzierung der Lagerbestände geführt und eine detaillierte Profitabilitäts-Analyse hat zu deutlich besseren Margen geführt.«
Das dritte Verkaufsquartal
Der Umsatz des vom 1. Juli bis 30. September laufenden dritten Verkaufsquartals des laufenden Geschäftsjahres 2023 misste aufgrund der anhaltend schlechten Konsumstimmung im Kernmarkt DACH im Vergleich zu 07-09/2022 ein zweistelliges Minus von 16 Prozent auf nunmehr 61,12 Millionen Euro hinnehmen.
Besagter Gesamtumsatz teilt sich geographisch wie folgt auf:

DACH-Region: 41,12 Millionen Euro (minus 15 Prozent)
Lokalisierte Märkte: 11,54 Millionen Euro (plus 9 Prozent)
Rest der European Economic Area (EEA): 6,09 Millionen Euro (minus 29 Prozent)
Rest of the World (RoW): 2,36 Millionen Euro (minus 52 Prozent)

Anmerkung des RadMarkts: »Lokalisierte Märkte« sind jene sechs Ländermärkte, in denen Bike24 bereits mit einem eigenen Online-Auftritt vor Ort ist. Das sind derzeit Benelux, Frankreich, Italien und Spanien. EEA ist wiederum der Rest Europas ohne dem Vereinigten Königreich.
Was Bike24 positiv hervorhebt: sowohl die Verkäufe der lokalisierten Märkte als auch die gesamten Komplettrad-Verkäufe konnten im dritten Quartal hochschalten. Das oben genannte Umsatzplus von 9 Prozent der lokalisierten Märkte ist laut den Dresdenern vor allem auf gute Geschäfte in Benelux zurückzuführen. Insgesamt halten die oben genannten lokalisierten Märkte jetzt einen Anteil von 19 Prozent (dritte Quartal 2022: 15 Prozent) des gesamten Verkaufskuchens in ihren Händen.
Das zweistellige Verkaufsplus bei Kompletträdern in Höhe von 26 Prozent auf nunmehr 12,6 Millionen Euro führt Bike24 indes auf sein erweitertes Markenportfolio zurück. Heißt aber auch, dass der gesunkene Gesamtumsatz des dritten Verkaufsquartals vor allem auf schlappe PAC-Verkäufe zurückzuführen ist.
Auch erfreulich: dank neuer Preisstrategie konnte die Bruttomarge im dritten Verkaufsquartal um 2,3 Prozentpunkte auf 27,1 Prozent angehoben werden. Zudem konnte eine proaktive Neuausrichtung der Beschaffungspolitik die Vorräte auf 84,8 Millionen Euro reduzieren. Damit befinden sie sich laut Anbieter zum Jahresende »auf einem komfortablen Niveau«.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) lag mit seinen 2,40 Millionen Euro in etwa auf Niveau des Vorjahresquartals (2,39 Millionen Euro). Der letztendliche Verlust liegt mit 3,20 Millionen Euro allerdings über dem des vergleichbaren Vorjahres-Zeitraums (2,75 Millionen Euro).
Ausblick
Trotz der anhaltenden makroökonomischen Herausforderungen und der Prognosen-Senkung für das Gesamtjahr 2023 bleibt Bike24 mit Blick auf die langfristigen Megatrends im Outdoor- und Fahrradmarkt zuversichtlich. O-Ton Bike24-Gründer und -CEO: Andrés Martin-Birner: »Auch wenn die Marktbedingungen derzeit schwierig sind – wir sind fest davon überzeugt, dass die Megatrends rund um den Radsport nur vorübergehend unterbrochen sind. Das starke Wachstum im Full-Bike-Segment bestätigt unsere bisherigen Aussagen, dass der Markt seinen Höhepunkt bei weitem noch nicht erreicht hat.«

Text: Jo Beckendorff

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