In der Ende Oktober 2023 angepassten Gesamtjahres-Prognose gingen die Dresdener noch von einem Umsatzrückgang zwischen 16 und 11 Prozent und einer bereinigten EBITDA-Marge zwischen Minus 1 und Plus 1 Prozent aus. Heißt, dass nach vorläufigen Berechnungen der Umsatz zwar der Prognose entspricht, nicht aber die EBITDA-Marge.
Hauptgrund dafür ist laut Bike24 eine höhere Abwertung der Vorräte in Höhe von 5 Millionen Euro (31.12.2023) gegenüber 2,8 Millionen Euro (31.12.2022). »Die Vorräte wurden während der Pandemie und aufgrund von Lieferketten-Problemen zu dieser Zeit erheblich aufgebaut«, heißt es dazu aus der Unternehmenszentrale. Aufgrund der makroökonomischen Bedingungen schwächte sich die Verbraucherstimmung und damit die Nachfrage deutlich ab. Diese Abwertung hat übrigens auch das Ergebnis des vierten Geschäftsquartals mit einem Umsatzrückgang von 21.8 Prozent und einer bereinigten EBITDA-Marge von Minus 7,0 Prozent maßgeblich beeinflusst.
Positiv ist, dass Bike24 besagte Vorräte deutlich reduzieren konnte: lagen sie am 31.12.2022 noch bei 84,3 Millionen, waren es zum Stichtag 31.12.2023 (jeweils nach Wertberichtigungen) 71,3 Millionen Euro. Der Bikehändler weist aber auch darauf hin, dass nach wie vor einzelne Produktgruppen mit Überkapazitäten vorhanden sind.
Aufgrund der aktuellen Marktsituation hat Bike24 seine Abschreibungsmethodik angepasst. Wie genau, wird im vorliegenden vorläufigen Bericht nicht kommuniziert. Nur so viel: die Anpassung führte zu einem höheren Abschreibungsbedarf: »Auf Basis dieser Geschäftsergebnisse und des mittelfristigen Ausblicks erwartet der Vorstand im Rahmen des erforderlichen Impairment-Tests eine Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwertes in Höhe von 56 bis 64 Millionen Euro.«
Letztendlich der Hinweis, dass alle hier genannten Zahlen vorläufig und ungeprüft sind. Die endgültigen Geschäftszahlen für das Geschäftsjahr 2023 und für das vierte Quartal 2023 werden im Rahmen der Veröffentlichung des Geschäftsberichts am 22. März 2024 veröffentlicht.
Text: Jo Beckendorff