Es gibt einen Spruch. Der lautet: “Eine Firma häutet sich”. Genau das hat jetzt Bionicon-Macher Inwall GmbH nach sieben bis acht Jahren im Markt erfahren müssen. Im Zuge der letzten personellen Management-Veränderungen wird das Unternehmen nun von einer GmbH in eine AG umgewandelt. An ihr beteiligt: Sechs Bionicon-Mitarbeiter. Hier die Hintergründe.
Wie bereits berichtet ist Daniel Kohl als Co-Geschäftsführer offiziell zum 1. Oktober ausgeschieden. Kohl war im Jahr 2002 – ein Jahr nach Gründung des Unternehmens – bei den Tegernseern eingestiegen und am erfolgreichen Tagesgeschäft maßgeblich beteiligt. Inwall-Gründer und -Geschäftsführer Andi Felsl hat Kohls Aufgaben mit übernommen bzw. auf die Schultern mehrer Mitarbeiter verteilt.
Im November meldete sich dann auch Felsl’s langjähriger Partner, Inwall-Mitbegründer und Teilhaber Stephan Albrecht zu Wort. Er war die letzten Jahre nicht mehr in das Tagesgeschäft des Unternehmens involviert, sondern hatte sich bereits mehr auf sein Standbein Auswall GbR konzentriert. Diesem Design- und Ingenieursbüro will er sich jetzt ganz zuwenden. Unter anderem werde er auch weiter der Fahrradindustrie zur Verfügung stehen.
Laut Andi Felsl hat Albrecht seit 2004/05 nicht mehr aktiv bei Inwall an Bionicon mitgearbeitet: „Zwar hat Inwall noch ein paar Aufträge an Auswall gegeben. Aber wir haben auch unser eigenes Ingenieursteam Schritt für Schritt ausgebaut. Die Patenrechte am Bionicon-System, der Federwegsverstellung sowie Neuentwicklungen liegen seit Gründung der Inwall GmbH bereits beim Unternehmen.“
Albrecht habe auch seine letzten Anteile an Inwall verkauft. Ein Teil sei bereits vorab an einen stillen Investor weitergereicht worden. Der restliche Firmenanteil Albrechts wäre nun von sechs Inwall-Mitarbeitern (siehe Bildunterschrift) übernommen worden. Dazu Felsl: „Somit tragen diese Mitarbeiter jetzt auch mit dieser Bekenntnis zum Unternehmen mehr Verantwortung. Das ist ganz in meinem Sinn.“
Die Umstellung habe man gleich dazu genutzt, das Unternehmen von einer GmbH zu einer AG umzuwandeln. „Somit stellen wir die Weichen für die Zukunft,“ meint Felsl. Bisher sei es schwierig gewesen, neue Investoren mit einzubinden: „Bei einer GmbH muß jeder neue Investor neu angemeldet werden. Das ist bei einer AG ganz anders.“ Ein Vorteil, den der Bionicon-Mitbegründer vor allem mit Blick auf internationale Inwall-Investoren weiter nutzen will. Übrigens: Der Umsatz von Bionicon erreichte im Geschäftsjahr 2008/09 (endete am 31.7.) laut Felsl 2 Millionen Euro. Damit habe man auch die projizierte Gewinnschwelle erreicht.
– Jo Beckendorff –