In den Niederlanden sind einige Fahrradhändler unweit der deutschen Grenze Opfer eines Trickbetrügers geworden, der sie um Elektrofahrräder erleichtert hat. Auch mindestens ein deutscher Händler ist betroffen. Der Fachhandels-Dienstleister Biretco konnte aufgrund dieser Meldungen seine Mitgliedsbetriebe warnen. Am 7. August wurde der Mann im niederländischen Arnheim festgenommen. Die deutsche Polizei arbeitet in dieser Angelegenheit inzwischen Hand in Hand mit den Kollegen aus den Niederlanden.
Um an seine Beute zu gelangen, hatte der Betrüger verschiedene Vorgehensweisen. In der einfachen Variante lieh der Betrüger ein E-Bike aus, aber der hinterlegte Personalausweis passte offenbar nicht zur Person, wie sich später herausstellte. Der Mann kam nach Ablauf der Leihfrist nicht wieder. Bisweilen tischte der Täter auch eine komplizierte Geschichte auf, in der eine angebliche Freundin, ein Bandscheibenvorfall und ein Heiratsantrag eine Rolle spielten. Das war frei erfunden, aber so überzeugend vorgetragen, dass der Händler ein E-Bike ohne Bezahlung herausgab, da der vermeintliche Kunde gleich zurück kommen und ein zweites E-Bike holen wollte. Auch hier waren die Kontaktdaten komplett frei erfunden.
Die Biretco weist darauf hin, dass ein paar einfache Schritte schon genügten, um Betrügern das Handwerk zu erschweren. Eine Mobilnummer sollte man sich nicht nur angeben lassen, sondern sagen: »Probieren wir sie gleich mal aus, dann sehen wir sofort, ob ich alles richtig notiert habe.« Damit könne man sich bei einer Vermietung ansatzweise schützen, wenn man schon die Echtheit eines Personalausweises nicht fachkundig beurteilen kann. Verkaufte Fahrräder sollte man nur nach Bezahlung herausgeben (ungeachtet der Frage der Sicherheit bargeldloser Bezahlverfahren am Point of Sale).