Hintergrund der Entscheidung ist die Entwicklung sowie die angespannte Situation in der Fahrradbranche. Statt langfristiger Aufträge wird laut Bohle fast ausschließlich spontan bestellt. Hierdurch sei eine bedarfsgerechte Vorausplanung an zwei parallelen Produktionsstandorten aktuell nicht mehr möglich. So will man jetzt die Kräfte in Vietnam bündeln.
Der dortige Standort bietet eine gebündelte Produktion, die laut Bohle »Mengen- und Logistikvorteile für alle Schwalbe-Kundinnen und -Kunden« eröffnet. In den vergangenen Jahren wurde enorm viel in den hochmodernen Standort Vietnam investiert. Die neuen Fabrikgebäude und Maschinen bieten eine hochmoderne Reifen- und Schlauchproduktion. Darüber hinaus können Schwalbe-Kunden von dort »direkt mit einem Produktmix perfekt abgestimmt auf ihre individuellen Anforderungen versorgt werden«.
»Wir bei Schwalbe verstehen uns als ökologisch und sozial verantwortungsvolles Unternehmen, das stolz darauf ist, in den vergangenen Jahren viele neue Arbeitsplätze geschaffen zu haben«, erklärt Ralf Bohle-CEO Frank Bohle, »während wir das Team in Vietnam nochmals erweitern, führt die Entscheidung leider auch dazu, dass wir in Indonesien Personal abbauen müssen. Das schmerzt uns sehr.«
Seit Gründung der Marke Schwalbe im Jahr 1973 hat Bohle alle Reifen und Schläuche gemeinsam mit dem südkoreanischen Reifenhersteller Hung-A Ltd. in Asien produziert. Beide Familienunternehmen verbindet ein langjähriger Joint-Venture. Dieser Joint-Venture hat auch 2015 die Produktion in Vietnam aufgebaut.
»Nachdem wir die Entwicklung sowie die gegenwärtige Situation ausführlich analysiert haben, war diese Umstrukturierung unumgänglich. Wir erhalten uns die Option, die Produktion in Indonesien zukünftig wieder aufzunehmen, konzentrieren nun aber bewusst die Kräfte an unserem Standort in Vietnam, mit dem wir hervorragend aufgestellt sind«, ergänzt Frank Bohle.
Text: Jo Beckendorff