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Bosch 2017: Detailverbesserungen runden bestehende Produkt-Range ab
Das ist er: Der von Bosch eBike Systems Bereichsleiter Claus Fleischer gehaltene neue puristische E-Bike-Bordcomputer »Purion«. Er wird – links am Fahrradlenker angebracht - per Daumen gesteuert.

Vorgestern ( 22. Juli) lud E-Bike-Kit-Anbieter Bosch eBike Systems zum vierten Mal zu seiner Sneak Preview in seine Firmenzentrale. In Reutlingen-Kusterdingen wurden ausgesuchten Fachjournalisten erstmals die Neuheiten 2017 präsentiert. Diese beruhen vor allem um auf Wunsch von Anwendern durchgeführte Detailverbesserungen. Sie sollen die Marktführerschaft der bestehenden E-Bike-Kit-Range abrunden und weiterhin sichern.

Man muss sich das alles noch einmal abrufen: 2009 legte der junge Start-Up Bosch eBike Systems unter dem Dach des Multi-Konzerns Robert Bosch GmbH los – und avancierte innerhalb kürzester Zeit zum europäischen Marktführer im Bereich E-Bike und Mittelmotor.
Laut Produktbereichsleiter Claus Fischer (Bild rechts mit neuem Bordcomputer »Purion«) hat die Fahrradbranche innerhalb kürzester Zeit E-Bike-Verkaufszahlen erreicht, von der die Autobranche nur träumen könnte – und das »ohne jegliche Subventionen, sondern aus der Begeisterung heraus«.
Speziell die Niederlande und der deutschsprachige Raum hätten sich zu großen Pedelec-Märkten entwickelt. Weitere EU-Nationen wie das Vereinigte Königreich, Frankreich & Co. seien stark im Kommen.
Das hinter Bosch eBike Systems stehende Konzept habe man 2014 auf Nordamerika und Asien übertragen. Dort sei man mit eigenen Business-Units inkl. Service-Center eingestiegen. »Dieser Schritt war absolut richtig. Zwar hinkte der US-Markt 2014 im Vergleich zu den E-Bike-Marktentwicklungen hier zwei bis drei Jahre hinterher, zieht mittlerweile aber auch an», erklärte Fleischer zu Beginn. Ein Stolperstein seien weiterhin gewisse Regulierungen, die zum Beispiel motorisierten Fahrzeugen das Fahren auf zweispurigen (Quad-)Trails, aber keinen Single-Trails erlauben.
In Asien sei man mit einem Logistikzentrum im chinesischen Suzhou vor Ort, weil »immer mehr E-Bikes in Asien montiert werden«. Was auch bemerkenswert sei: Die einsetzenden Marktentwicklungen in Australien und Neuseeland: »Dieser beiden Landesmärkte springen gerade an, nachdem sie unbürokratisch die Pedelec-Normen der EU übernommen haben.«
Mit diesen Erfolgen im Rücken würde die kleine Business-Unit Bosch eBike Systems auch innerhalb der großen Mutter Robert Bosch GmbH anders wahrgenommen – nicht zuletzt auch deshalb, weil sie bestens in die Mobilitäts-Zukunftsstrategie des der Autobranche nahestehenden Konzerns passt, die – so das Credo – »elektrisch, automatisiert und vernetzt (Stichwort ‚connectivity’) -« sei.
Was  die Motorenpalette des Jahres 2017 betrifft, gibt es keine Veränderungen. Die bewährte »Active Line« (anfangs unter dem Namen »Classic Plus« durchgestartet) mit und ohne Rücktrittbremse habe sich im Bereich Alltagsrad bewährt.
Die darüber gestellte sportlichere »Performance Line« habe sich in der Cruise-Version (bis 25 km/h) etabliert. Die Speed-Version (bis 45 km/h) würde derzeit noch etwas stottern, weil durch Regulierungen (Stichwort Fahrrad-/Motorradhelm etc.) ausgebremst.
Ganz anders der kompakte und leistungsstärkste Antrieb »Performance Line CX für Dynamik am Berg«. Der macht bei Bosch eBike Systems mittlerweile – getragen vom E-Mountainbike-Boom – ein Viertel des Gesamtabsatzes aus.
Neu bei den Bosch-Bordcomputern: »Purion«. O-Ton Fleischer: »Eingestiegen sind wir für den breiten Einsatz mit ‚Intuvia’. Dann folgte der Alleskönner ‚Nyon‘. ‚Purion’ – der Name sagt es bereits – ist ein puristisches kleines Display, das unsere bestehende Bordcomputer-Range ergänzt.«.
Hintergrund: Nicht jeder will mit einem mittig am Lenker platzierten (Groß-)Display auf Tour gehen, der aufgrund dieser exponierten Platzierung dann auch bei etwaigen Stürzen Schäden erleidet.
»Purion« ist eine sogenannte sowohl für »Active« als auch »Performance« funktionierende 2-in1-Lösung: Display und Remote sind in einem Gerät vereint, das eine komfortable und zugleich sichere Bedienung per Daumen links am Fahrradlenker ermöglicht. Was den (im Vergleich zu »Intuvia« und «Nyon«) Mini auch auszeichnet: Seine einfache Bedienbarkeit mit »den für puristische E-Biker wichtigsten Funktionen« (Geschwindigkeit, Gesamtkilometer, Reichweite, Distanz) – oder anders ausgedrückt: Mit der Konzentration auf das Wesentliche. Wichtig für den Fachhandel zu wissen: »Purion« meldet sich auch automatisch für den nächsten Service-Check.
Wenn wir schon von »Abspecken« sprechen: Neu ist auch der platzsparende und mit allen Produktlinien kompatible 110-230 Volt »Compact Charger« für unterwegs. Der findet zwischen den bestehenden E-Bike-Ladegeräten »Standard Charger« und »Travel Charger« seinen Platz. Während sich das kleinste Ladegerät »Travel Charger» mit seiner Variante Zigarettenanstecker-Buchse mehr an die Welt der Wohnmobil- und Wohnwagen-Freunde richtet, denkt Bosch beim »Compact Charger« eher an Tourenradler und Mountainbiker, die dieses 600 Gramm wiegende Gerät in den Rucksack oder die Satteltasche stecken können.
Mit seinen Maßen 160x75x45 Millimeter hat er übrigens 40 Prozent weniger Volumen wie der »Standard Charger«. Einziger Wermutstropfen: Die Ladedauer des mit 2 Ampere arbeitenden »Compact Charger« verdoppelt sich im Vergleich zu seinem großen Bruder mit 4 Ampere Ladestrom.
Was es sonst noch alles für Neuheiten 2017 gibt, lesen Sie in einer der kommenden RadMarkt-Ausgaben.

Text/Fotos: Jo Beckendorff

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