Bosch eBike Systems baut Amerika-Geschäft kräftig aus
Bosch eBike Systems Americas Chefin Claudia Wasko

Seit März 2014 hält Claudia Wasko (Bild) die Leitung der neu gegründeten regionalen Business Unit Bosch eBike Systems Nordamerika mit Sitz im kalifornischen Irvine in ihren Händen. „Auf dem US-Saison-Eröffner Sea Otter Classic 2014 im kalifornischen Monterey hatten wir vier Anbieter, die Pedelecs mit unserem E-Bike-Kit präsentierten. Das waren die Marken Easy Motion/BH Bikes, Felt, Haibike und Lapierre. Für die Saison 2016 haben wir auf dem nordamerikanischen Markt auch Cannondale, Cube, Gazelle, Orbea, Scott und Trek für uns gewinnen können.“…

Anmerkung: Einige dieser genannten Marken sind schon lange mit Bosch im europäischen Pedelec-Markt unterwegs, hatten sich damit aber bisher nicht auf den nordamerikanischen Markt gewagt – bzw. nicht an den Erfolg von Pedelecs auf diesem Markt geglaubt. Was vor allem mit Blick auf US-Anbieter wie Cannondale befremdet, die ja schließlich in den Anfängen von Bosch eBike Systems mit diesen kooperiert hatten und einst als allererstes ein Pedelec mit Bosch-Antrieb vorstellten.
Heute sind es laut Wasko in Europa „60 Hersteller mit in etwa 100 Marken“, die auf den E-Bike-Kit von Bosch setzen. Mit Blick auf diese Zahlen sei in Amerika noch viel Spielraum nach oben: „Hier brauchen wir sicherlich noch einige Marken. Wir wollen in Amerika nicht nur mit dem bestehenden Markenportfolio wachsen sondern auch noch wichtige lokale Marken akquirieren.“
Gerade im Bereich Mountainbike gäbe es in Nordamerika noch einige Marken mit großer Strahlkraft, auf die auch große Marken schauen. In diesem Zusammenhang nennt die Leiterin des amerikanischen Bosch eBike Systems-Geschäfts MTB-Klassiker wie zum Beispiel Intense Cyles, Niner Bikes, Pivot Cycles und Santa Cruz Bicycles.
Was die angebliche Hemmschwelle Trail-Regulierungen betrifft, die das Thema E-Mountainbike in den USA auszubremsen scheint, äußerst sich nicht nur Wasko positiv: „Das Vorurteil ‚E-Mountainbikes machen die Trails kaputt’ gilt nicht mehr. Das hat auch die International Mountain Biking Association IMBA verstanden. Vor zwei Jahren waren sie noch komplett gegen Mountainbikes mit Motorkraft auf ihren Trails. Das ist auch irgendwie verständlich. Denn wenn es Probleme mit E-Mountainbikes geben sollte, wird das auch ein Problem für alle Mountainbikes. Jetzt wird umgedacht. Die diesbezügliche Zusammenarbeit mit IMBA und Co. ist sehr gut. Es tut sich was.“
Laut einer von der IMBA auf der Interbike erstmals vorgestellten Studie seien E-Mountainbikes fast deckungsgleich mit Mountainbikes auf den Trails unterwegs. Fazit: Mit Blick auf Erosion würde nicht mehr oder weniger zerstört. Das würde zum Beispiel bei Motorrädern ganz anders aussehen.

Text/Foto: Jo Beckendorff

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