Antriebshersteller Bosch Ebike Systems hat verschiedene Zahlen zum E-Bike-Markt zusammengetragen und kommt selbst zu der Prognose, dass E-Bikes in einigen Jahren in Mitteleuropa einen Verkaufsanteil bei Fahrrädern von mehr als 30 Prozent aufweisen werden.
»E-Bikes entwickeln sich zunehmend zu einem festen Bestandteil im Mobilitäts-Mix. In Europa wurden 2015 rund 1,7 Millionen E-Bikes verkauft, für 2016 gehen wir von etwa 2 Millionen aus. Auf lange Sicht wird jedes dritte neu verkaufte Fahrrad in Mitteleuropa ein E-Bike sein. In einigen L
Der Zweirad-Industrie-Verband prognostiziert für dieses Jahr 560.000 verkaufte Pedelecs, fünf Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr. Damit sind aktuell mehr als drei Millionen Pedelecs auf Deutschlands Straßen unterwegs.
Für weitere Zahlen beruft sich Bosch auf eine Studie der Internetplattform E-Bike-Finder, die für 2016 einen durchschnittlichen Verkaufspreis für ein E-Bike von 3.287 Euro ermittelte, 250 Euro mehr als im Vorjahr (plus 8 Prozent). Bei City-Modellen würden im Schnitt 3.050 Euro ausgegeben, bei E-Mountainbikes, die vor allem in Sport und Freizeit genutzt werden, durchschnittlich 3.897 Euro.
Kauf im stationären Handel
»Derzeit finden vor allem sportive Anwendungen Anklang. Das sehen wir etwa bei der Performance Line CX: Unsere kraftvollste und dynamischste Linie ist bereits jetzt in mehr als jedem vierten Bosch E-Bike-System verbaut. Auch die Nachfrage bei den Akkus bestätigt die Tendenz. Lag unser Lieferanteil vor drei Jahren bei 60 Prozent Gepäckträgerakkus und 40 Prozent Rahmenakkus, hat sich dieses Verhältnis mittlerweile gedreht – wir liefern jetzt 60 Prozent Akkus fürs Unterrohr und 40 Prozent Gepäckträgerakkus«, so Fleischer.
Die Studie von E-Bike-Finder berücksichtigt 2.556 verschiedene E-Bike-Modelle von insgesamt 80 Herstellern. Davon entfallen 94 Prozent auf die Kategorie Pedelec mit Motorunterstützung von bis zu 25 Stundenkilometern. Elektromofas und S-Pedelecs sind in Deutschland eher Nischenprodukte. 87 Prozent aller angebotenen E-Bikes 2016 sind mit Mittelmotor ausgestattet.
Gekauft wird überwiegend im stationären Handel (82 Prozent). Beratung und Service sind wichtige Entscheidungskriterien (für mehr als 60 Prozent). Ein positives Signal, findet Fleischer: »Fachhändler sind in der Regel gut geschult, unterstützen bei der Kaufentscheidung und bieten einen zuverlässigen Service. Der Kunde kann sich vor Ort individuell informieren und beraten lassen und häufig sein Wunschmodell vorab testen. Das sind beim E-Bike-Kauf wesentliche Voraussetzungen.«
City-Bikes am meisten gefragt
Auch die E-Bike-Kategorien werden diverser, zeigt die E-Bike-Finder-Studie. So sind in den letzten beiden Jahren vor allem die E-Mountainbikes durchgestartet (aktueller Marktanteil: 19 Prozent). Die Hauptanteile liegen allerdings nach wie vor bei City-/Urban Bikes (38 Prozent), dicht gefolgt von Touren-/Trekkingrädern (36 Prozent). Bei Falt-/Kompakträdern sowie Lastenrädern sind die Marktanteile noch gering (zwei bzw. ein Prozent). Hier bieten die Hersteller interessante Lösungen.
Die Vielseitigkeit des E-Bikes und die unterschiedlichen Verwendungszwecke macht eine Studie des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit deutlich: Demnach nutzen 20 Prozent der Teilnehmer ihr E-Bike ausschließlich in der Freizeit und auf Reisen. Für 80 Prozent hingegen ist das Pedelec ein fester Bestandteil des Alltags, wird zum Pendeln und für tägliche Besorgungen und Fahrten eingesetzt.
Dass das E-Bike für viele Menschen eine echte Alternative zu Pkw und öffentlichem Nahverkehr darstellt zeigt auch eine Umfrage des Onlineversenders Fahrrad.de: Knapp ein Drittel der Befragten kann sich vorstellen, mit dem E-Bike zur Arbeit zu fahren anstatt mit dem Auto. Teilweise ersetzen ließe sich das Auto für 50 Prozent, im Stadtverkehr weitestgehend für 28 Prozent.
Foto: Bosch Ebike Systems