Vor gerade einmal zwei Monaten ging die von einer Gruppe ausgesuchter internationaler Fahrrad-Fachhändler kreierte Internet-Platform www.boutiquewheels.com ins Netz. Was diese Händler eint: „No sports but city stuff“. Grundidee von Boutique Wheels ist es, eine internationale Allianz unabhängiger Fahrrad-Boutique-Stores auf die Beine zu stellen, die “eine andere Art der urbanen Fahrradmobilität” anbietet. Dabei geht es vor allem um Lifestyle. Auf der Eurobike trafen sich Vertreter dieser jungen Allianzmitglieder intern zu einem allerersten persönlichen Kennenlernen…
Zum Zeitpunkt dieses Schreibens sind weltweit neun europäische und fünf amerikanische Fahrrad-Fachhändler an Bord. Die europäischen Mitglieder sind: Gino Carts & Bikes aus Oostende/Belgien, Dapper aus Oslo/Norwegen, Two Wheels Good aus Hamburg und Pret-à-Vélo aus Berlin, Cyklistbutikken 1905 aus Kopenhagen/Dänemark, Velocité Café aus Lissabon/Portugal, Slowroom aus Madrid/Spanien, Obst und Gemüse aus Basel/Schweiz sowie Urban Mobility Milano aus Italien. Aus Amerika sind jeweils ein Laden aus Argentinien, Kanada und den USA sowie zwei aus Uruguay dabei.
Laut Oliver Torr (Bild unten) – Verkaufschef der Berliner Fahrrad-Boutique Pret-à-Vélo (www.pret-a-velo.de) – „sind wir alle ganz aufgeregt gewesen, uns alle erstmals von Angesicht zu Angesicht kennen zu lernen“. Unter anderem hätte man dann eher allgemein darüber diskutiert, in welche Richtung man künftig zusammen gehen wolle.
Natürlich waren nicht alle Boutique Wheels Mitglieder anwesend. Laut Torr waren es aber Vertreter von sechs Mitgliedern (und anderem auch aus Uruguay), die sich auf den Weg zur Eurobike gemacht hatten und sich nun zum ersten „Meet&Greet“ erstmals zusammensetzten.
Was verbindet die unter dem Boutique Wheels Dach rollenden Fahrradhändler? „Wir wollen unsere Kräfte bündeln sowie den Verkauf von Qualitätsprodukten und den dazu gehörigen Service, maximale Aufmerksamkeit in jegliche Details und einwandfreies Design garantieren“ erklärt Oliver Torr. Um eine Idee zu geben an was für Produkte er dabei genau denkt verweist der gebürtige Australier umgehend auf die Tatsache, dass man zum Beispiel bei Pret-à-Vélo in Berlin „kein Bike unter einem VK-Preis von 700 Euro finden wird“.
Die Marken auf die sich Pret-à-Vélo konzentriert sind durch die Bank von kleinen feinen Nischenanbietern wie Abici und Bella Ciao aus Italien, Achielle aus Belgien, Brompton, Cooper Bikes und Pashley aus dem Vereinigten Königreich, Roetz und Gazelle aus den Niederlanden sowie Schindelhauer aus Deutschland.
Alle „Urban-Mobility“-Bikes, die der Berliner Laden anbietet, sind entweder Singlespeeder (weil gerade weiterhin speziell in der deutschen Hautstadt extrem angesagt) oder Bikes mit Nabenschaltung: „Unserer Mobilitätskunden wollen und brauchen keine wartungsintensiven Kettenschaltungen. Was vielleicht auch noch wichtig für alle Boutique Wheels-Mitglieder ist: Die Produkte sollten hauptsächlich aus Amerika, Europa und Japan kommen.“
Die Idee einer internationalen Fahrrad-Boutique-Allianz stammt laut Torr von Jaime Dias, Gründer und Geschäftsführer der in Madrid ansässigen urbanen Bike-Boutique Slowroom (www.slowroom.es). Es war Diaz, der mit internationalen Kollegen Kontakt aufnahm, die „mehr auf Fahrrad-Citymobilität mit Lifestyle als Sport setzen und die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit in Sachen urbaner Fahrradkultur diskutieren“.
Außerdem wollen alle Mitglieder der jungen Allianz Boutique Wheels das Bewusstsein für die Fahrradnutzung stärken – das auch dazu beitragen würde, „unseren Ballungsgebieten mehr Lebensqualität einzuhauchen“.
Ergebnisse des allerersten Allianztreffens auf der Eurobike werden derzeit von Oliver Torr aufbereitet und bald auf der Webseite www.boutiquewheels.com veröffentlicht.
Text/Foto: Jo Beckendorff