Gestern gab Interbike-Macher Emerald Expositions bekannt, dass ihr im September 2019 geplanter Branchentreff in Reno/Nevada nicht stattfinden wird. Show Director Justin Gottlieb, die langjährige Sales Directorin Andria Klinger, Art Director Andy Buckner und Marketing Manager Jack Morrissey werden den Messe-Macher zum 31. Dezember verlassen. Somit findet Amerikas größte Fahrradmesse –immerhin 1982 gegründet und mit dem heimischen MTB-Boom groß geworden – ein unverdientes Ende. Laut Emerald Expositions ist man nun »auf der Suche nach alternativen Plänen für 2020«.
»Die vergangenen vier Jahre waren für den u.s.-amerikanischen Fahrradmarkt schwierig«, erklärt Emerald Expositions Sports Group Executive Vice President Darrell Denny zur Interbike-Absage 2019, »die für 2019 angekündigte deutliche Erhöhung der Zölle auf Fahrradimporte im Jahr 2018 verschärft diese Herausforderungen. Daher überlegen wir, wie wir der Fahrradbranche am besten dienen können, und werden in den kommenden Monaten mit Händlern, Marken, Händlern, Vertretern, Designern und Medien eine Überprüfung der möglichen Zeitpunkte, Standorte und Formate durchführen. Unser Ziel ist es, durchdachte Lösungen zu entwickeln und zu liefern, die allen Beteiligten der Branche eine hohe Rendite bieten.«
In diesem Jahr war die Interbike nach vielen Jahren in Las Vegas/Nevada mit neuem Konzept in Reno/Nevada durchgestartet. Das Feedback auf diese Veranstaltung war sehr uneinheitlich. Fakt ist, dass Amerikas größte Fahrradmesse im Laufe der Jahre Federn lassen musste. Immer mehr große Anbieter waren dem Branchentreff fern geblieben. Sie bevorzugten (wie das derzeit übrigens auch in Europa der Fall ist und nicht nur der Eurobike Kopfzerbrechen bereitet!) eigene Veranstaltungen. Der in diesem Jahr angekündigte Strafzoll auf Fahrradprodukte aus China hat das Fass nun zum Überlaufen gebracht – zudem der hiesige Fahrradmarkt sowieso gerade zu kämpfen hat.
Zum Aus des oben genannten Interbike-Managerquartetts meint Denny: »Justin, Andria, Andy und Jack haben sich der Fahrradwelt gewidmet und lange und hart gearbeitet. Wir werden sie sehr vermissen und wünschen ihnen alles Gute für ihre zukünftigen Weg.«
Text/Fotos: Jo Beckendorff