Ein Bike, das sich orten lässt, aus der Ferne auf seine Funktion überprüft werden kann und im Ernstfall automatisch einen Notruf absetzt – gemeinsam mit Brose und der Telekom hat Bulls das »Connected Bike« entwickelt, ein E-Bike, in dem Elektromobilität und moderne Möglichkeiten der Datenübertragung zusammenfinden.
Es basiert auf dem ab 2016 erhältlichen Sturmvogel E Evo. Im Rahmen sitzt eine streichholzschachtelgroße Technikeinheit mit Prozessor, Bluetooth-Schnittstelle, Bewegungssensor, GPS-Modul und SIM-Karte.
Über eine Smartphone-App hat der Fahrer jederzeit Verbindung zu seinem Bike. Eines der Features ist ein intelligenter Diebstahlschutz, für den GPS, Beschleunigungssensor und Fernsteuerung zusammenspielen: Ist der Sicherheitsmodus aktiviert, registriert das Rad jede Form von dauerhafter Beschleunigung oder Entfernung vom Standort und alarmiert den Nutzer. Dieser kann dann über die App den Antrieb dauerhaft abschalten und den ermittelten Standort des Rades an die Polizei weitergeben.
Für die Notruffunktion zieht die Software über die eingebauten Sensoren Rückschlüsse auf die Fahrsituationen: Wenn zum Beispiel eine ungewöhnliche starke Bremsung und extreme Schräglage des Bikes registriert werden, erkundigt sich das System über das Display beim Fahrer, ob es diesem gut geht. Wenn der nicht reagiert, schickt es einen SMS mit Ortungsdaten an eine Person ab, die der Nutzer vorher angegeben hat. Das soll helfen, den verunfallten Fahrer schnell zu finden und zu versorgen.
Auch in puncto Wartung unterstützt das intelligente E-Bike: Es warnt entsprechend des Fahrverhaltens beispielsweise vor einer Abnutzung der Bremsen und gibt Zugriff auf die wesentlichen Daten wie Akkuladestand, Anzahl der Ladezyklen, allgemeine Fahrleistung und weitere Messwerte. So lässt sich erkennen, wann etwa eine Inspektion des Antriebs bevorsteht oder ein neuer Akku nötig wird. Eine Funktion, die zwecks besserer Planung auch für Flottenbetreiber nützlich sein kann. Wer ein Plus an Service möchte, kann Bulls und Brose beauftragen, den Elektroantrieb regelmäßig per Ferndiagnose zu prüfen.
Die Daten werden über das Mobilfunknetz an ein hoch sicheres Rechenzentrum von T-Systems übertragen und auf die App des Nutzers. Auch das Software-Update des Motors erfolgt kabellos über die Cloud. Und auch eigene Setups für den Antrieb, die das individuelle Streckenprofil berücksichtigen lassen sich so einspeisen.
Das Connected Bike soll zur Saison 2017 in Serie gehen. Nach Angaben von Brose plant auch Hercules für 2017 den Start erster vernetzter Cargo-Bikes.
vz/Foto: Bulls
Eurobike Halle B3, Stand 401