Lange kursierten die Gerüchte, seit gestern (28. Januar) ist es offiziell: Eine der wenigen „echten“ internationalen Weltmarken im Fahrradbereich, nämlich Cannondale, hat aufgrund anhaltender finanzieller Probleme einen Vergleich nach Chapter 11 angemel
Kapitel 11 ist eine im amerikanischen Recht vorgesehene Schutzperiode (Gläubigerschutz), die zur Reorganisation des Unternehmens genutzt werden muß. Lieferanten können während dieser Zeit bereits geschlossene Verträge weder ändern noch kündigen. Ziel ist die Erarbeitung eines Geschäfts- und Zahlungsplans, mit dem die Gesellschaft aus der Krise gelangt.
Cannondale-Chef Joe Montgomery sowie die hinter seinem börsennotierten Unternehmen stehenden Investoren CIT/Business Credit und Pegasus Partner II, LP haben bereits eine Interimsfinanzierung erarbeitet, welche die Fortsetzung der Bikeproduktion sichern soll. Das junge und gewagte Abenteuer Motorrad scheint hingegen ausgeträumt. „Auch wenn wir an unsere Motorsportprodukte immer noch glauben, haben wir nicht die finanziellen Resourcen, um dieses Geschäft fortzusetzen,“ wird Montgomery in einer Cannondale-Pressemeldung zitiert. Desweiteren gibt er zu, daß letztendlich das Abenteuer Motorsport auch den Geschäftsbereich Fahrrad mit ins finanzielle Schlamassel gefahren hat.
Die Cannondale-Zentralen in Übersee (Europa, Japan und Australien) sind übrigens nicht von dem Vergleich betroffen. Hintergründe und mehr – erste interessierte Käufer sollen auch aus der Fahrradbranche bereits bereit stehen – in der kommenden RadMarkt-Ausgabe 2/03. -jb-