Cannondale stark auf Erholungskurs

Zwar konnte US-Biker Cannondale seinen Gesamtumsatz im Geschäftsjahr 2001/02 (endete am 29. Juni) um 6,7 Prozent auf 156,7 Millionen US-Dollar hochfahren, musste gleichzeitig aber beim Endergebnis gegenüber dem vorherigen Geschäftsjahr eine Zunahme des Br

Dafür konnte aber – und das ist die gute Nachricht – der ausgewiesene Netto-Verlust (nach Steuern) von 15,4 Millionen US-Dollar gegenüber dem Geschäftsjahr 2000/01 um 24 Prozent verringert werden.

Ein Blick auf die von Cannondale angebotenen Produktgruppen zeigt, dass das Segment Fahrrad beim Umsatz 2001/02 nur um seichte 4,8 Prozent auf 134,6 Millionen US-Dollar gedrückt wurde. Verglichen mit der aktuellen Marktsituation ein gutes Ergebnis. Zudem wuchs der Brutto-Gewinn. Der Gewinn vor Steuern weist ein
zweistelliges Wachstum von 16,4 Prozent auf 9,6 Millionen US-Dollar aus. Diese Gewinnzunahme erklärt Cannondale mit zunehmenden Fahrradmargen, die im Vergleich zum vorherigen Geschäftsjahr von 31,8 auf 33,8 Prozent hochgefahren wurden.
Ganz anders sieht es bei Cannondales Abenteuer Motorrad und den vierrädrigen All-Terrain-Vehicles (= ATVs) aus. Zwar wuchs hier der Umsatz, verglichen mit dem Geschäftsjahr 2000/01, um sagenhafte 314,2 Prozent auf 22 Millionen US-Dollar. Dieser Umsatzsprung wurde aber auch teuer erkauft. Der motorisierte Verlust vor Steuern wuchs um 26 Prozent auf nunmehr 27,1 Millionen US-Dollar.

Trotz der Verluste im motorisierten Segment glaubt Cannondale-Chef Joe Montgomery, mit diesem Schritt die Weichen für die Zukunft gestellt zu haben. »Ich denke, dass wir die Größe unseres Unternehmens innerhalb der nächsten drei Jahre verdoppeln werden«, wird Montgomery in einem Interview von CBS-Mann August Cole zitiert. Man müsse einfach, so der optimistische Amerikaner, der Beste in seiner Kategorie werden: »Wir sind nicht an Mengenverkäufen interessiert. Wir setzen auf außergewöhnliche Qualitätsprodukte, die gute Profite garantieren.«

Der neue Investor Pegasus Capital Advisors (siehe auch RadMarkt 8/02) scheint das genauso zu sehen. Im besagten Interview kommt Pegasus-Mann David Uri zu Wort: »Ich denke, dass gerade der Bereich Motorrad und ATV das Potential für stark zunehmendes Wachstum hat.« Durch die getätigte Finanzspritze wolle man auf gar keinen Fall den Visionen der Cannondale-Macher Einhalt gewähren. Ganz im Gegenteil: Mit dem Investment wolle man die »Cannondaler« weitermachen lassen wie bisher. Denn die wüssten als Fachleute auf ihrem Gebiet, was Sache ist. Nicht nur bei Fahrrädern, sondern auch bei Motorrädern und ATVs?

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